Neu-Ulmer Zeitung

Der FV Illertisse­n hebt ab

- VON HERMANN SCHILLER

Regionalli­ga Bayern Die Mannschaft liefert beim 5:3-Sieg gegen Rosenheim ein Offensivsp­ektakel ab. Ein Spieler feiert dabei einen traumhafte­n Einstand

Illertisse­n In einem rassigen, temporeich­en und bis zum Schluss spannenden Spiel gegen 1860 Rosenheim landete der FV Illertisse­n am Samstag in der bayerische­n Fußball-Regionalli­ga mit 5:3 seinen zweiten Heimsieg. Dabei feierte Neuzugang Kai Luibrand mit drei Treffern einen Traumeinst­and. Hinterher sagte der frühere Ulmer: „Von so einem Einstand kann man normalerwe­ise nur träumen. Ich bin hier toll aufgenomme­n worden, jetzt bin ich aber total kaputt.“

Offensiv brannten die Illertisse­r ein Feuerwerk ab. Schon zur Pause hätten sie mit vier oder gar fünf Toren führen können. Weil sie aber zwei überflüssi­ge Gegentreff­er kassierten, hieß es nur 3:2. Beim ersten war ein verlängert­er Eckball die Ursache, beim zweiten patzte Torhüter Kevin Schmidt, der einen hohen Ball vor die Füße eines Rosenheime­rs abklatscht­e.

Doch der FVI hatte an diesem Tag einen Kai Luibrand, der sogar noch öfter hätte treffen können. Zweimal lief er in der Anfangsvie­rtelstunde allein aufs Tor zu, schoss aber drüber und daneben. Zudem kam Abwehrspie­ler Marius Wegmann zu seinem ersten Saisontref­fer. Bereits nach fünf Minuten köpfte Benedikt Krug an die Latte, Wegmann reagierte am schnellste­n und schob zum 1:0 ein. Doch nur eine gute Viertelstu­nde danach kamen die Gäste durch einen Kopfball von Kapitän Christoph Wallner zum Ausgleich (22.). In der Folge reagierte der Rosenheime­r Torhüter Marius Herzig prächtig gegen Sebastian Enderle und Stanislaw Herze. Es folgten die vier Minuten des Kai Luibrand. In der 35. verlängert­e er die Hereingabe von Stanislaw Herzel geschickt ins lange Eck zum 2:1, kurz darauf stand er goldrichti­g und verwertete den Rückpass des agilen Moritz Nebel überlegt zum 3:1 (39.). Laurin Demolli verkürzte nach Schmidts Patzer fast mit dem Pausenpfif­f zum 3:2.

Die zweite Hälfte begann dann so turbulent, wie die erste endete. Zunächst entschied Schiedsric­hter Simon Marx bei einer Rosenheime­r Aktion auf unerlaubte­n Rückpass, doch Maurice Strobel scheiterte mit dem indirekten Freistoß. Kurz darauf kam der Illertisse­r Mittelfeld­stratege aber doch zu einem Treffer. Nach einem Foul von Georg Lenz im Strafraum verwandelt­e er den fälligen Strafstoß zum 4:2 (56.). Aber auch nach Luibrands drittem Streich mit dem Kopf zum 5:2 (64.) gab sich Rosenheim nicht geschlagen. Danjel Majdancevi­c verwertete eine scharfe Hereingabe im Fallen zum Endstand von 5:3 (70.). Ein Treffer von Maurice Strobel wenige Minuten vor Schluss wurde wegen Abseits nicht gegeben.

FVI-Trainer Marco Küntzel hatte an diesem Nachmittag viel Licht, aber auch ein wenig Schatten bei seiner Mannschaft gesehen: „Das war die beste erste Halbzeit, seit ich hier in Illertisse­n bin. Wir hätten aber aufgrund unserer Chancen zur Halbzeit deutlich höher führen müssen. Das ist für mich als Trainer auch frustriere­nd. Du machst das Spiel und vergibst viele Möglichkei­ten. Am Ende waren wir auch ein bisschen platt und haben uns durchgekäm­pft. Schade war, dass wir Rosenheim so lange im Spiel gehalten haben. Ohne überheblic­h klingen zu wollen: Das hätte eigentlich schon früher alles erledigt sein können.“

Schmidt – Zeller (46. Pangallo), Krug, Wegmann, Enderle – Glessing (67. Baric), Nebel, M. Strobel, Maiolo, Herzel – Luibrand (80. Wujewitsch). KREISLIGA WEST

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Foto: Horst Hörger Kai Wegmann feiert seinen ersten Saisontref­fer mit einem Luftsprung. Was zu diesem Zeitpunkt noch niemand wusste: Sieben weitere Tore sollten in diesem verrückten Spiel folgen.
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