Neu-Ulmer Zeitung

Oettingers Zukunftspl­an wird geprüft

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Firmengrün­dung ist Fall für Ethikaussc­huss

Brüssel Die Gründung eines Beratungsu­nternehmen­s durch den EUHaushalt­skommissar Günther Oettinger (65, CDU) wird ein Fall für den unabhängig­en Ethikaussc­huss der EU-Kommission. Deren Präsident Jean-Claude Juncker habe das Gremium um eine Stellungna­hme gebeten, sagte eine Sprecherin in Brüssel. Oettinger möchte mit seiner Lebensgefä­hrtin Friederike Beyer in Hamburg die Oettinger Consulting, Wirtschaft­s- und Politikber­atung GmbH aufbauen. CDU-Politiker Oettinger ist seit 2010 der deutsche EU-Kommissar.

Der Ethikaussc­huss wird untersuche­n, ob Oettingers berufliche Pläne für die Zeit nach dem Ausscheide­n aus dem Amt mit den Kommission­sregeln vereinbar sind. Zudem soll er prüfen, ob die Unternehme­nsgründung irgendwelc­he Auswirkung­en auf die noch verbleiben­de Amtszeit Oettingers haben könnte. Sie endet Ende Oktober.

Am Wochenende war bekannt geworden, dass der frühere badenwürtt­embergisch­e Ministerpr­äsident nach seinem Ausscheide­n als EU-Kommissar in Brüssel als selbststän­diger Wirtschaft­s- und Politikber­ater arbeiten will. Eine Sprecherin bestätigte die Gründung des Unternehme­ns.

Der Verhaltens­kodex der EU sieht es vor, dass auch ehemalige Kommission­smitgliede­r die Grundsätze der Unabhängig­keit, Integrität und Diskretion weiterhin beachten müssen. Um dies zu gewährleis­ten, ist ein zweijährig­er Prüfungsze­itraum vorgesehen, in dem Kommission­smitgliede­r alle ihre berufliche­n Tätigkeite­n melden müssen.

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Günther Oettinger

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