Neu-Ulmer Zeitung

Jetzt die Zucchini fleißig ernten

- VON DANIELA HUNGBAUR

Beet & Blumen Hobbygärtn­er haben richtige Vitaminbom­ben in ihrem Garten. Worauf sie achten sollten

Augsburg Gerade in so heißen, trockenen Sommern gilt es, die Böden in den Beeten zu lockern und zu mulchen, betont Gartenbaui­ngenieurin Marianne Scheu-Helgert. Außerdem sollten Bohnen, Gurken und Zucchini regelmäßig geerntet werden. Was für Tomatengär­tner und Blumenfreu­nde noch wichtig ist, erklärt die Fachfrau von der Bayerische­n Gartenakad­emie in unserem Juli-Grün-Tipp.

Boden lockern Hobbygärtn­er sollten jetzt ihre Böden in den Beeten leicht aufharken und mit einer dünnen, etwa einen Zentimeter starken Schicht Mulch bedecken, erklärt Scheu-Helgert. Fürs Mulchen eigne sich beispielsw­eise Rasen- oder Heckenschn­itt – aber ohne Samenunkrä­uter. „Durch das Lockern des Bodens kann zum einen Wasser beim nächsten Regen wirklich in die Erde sickern und bleibt dort länger. Zum Zweiten kommt durch die Durchlüftu­ng Sauerstoff an die Wurzeln der Pflanzen.“Und Sauerstoff ist so wichtig wie Feuchtigke­it.

Ernten Damit die Gurken-, die Zucchini- und die Bohnenpfla­nzen nicht träge werden, sollte jetzt regelmäßig geerntet werden. „Auch schmecken die zarten Zucchini und Bohnen viel besser“, sagt ScheuHelge­rt. Maximal 15 Zentimeter dürfen ihrer Meinung nach beispielsw­eise Zucchini lang werden. Auch reifer Brokkoli sollte nicht stehen bleiben. Lieber den ganzen Kopf ernten und die kleinen Röschen, die nicht gleich verwendet werden, kurz in Salzwasser blanchiere­n und einfrieren. Länger als ein bis zwei Tage sollte Brokkoli nach Ansicht der Expertin nicht im Kühlschran­k gelagert werden, da er gelb wird und an Aroma verliert. Sobald sie reif sind, müssen jetzt auch die Sommerhimb­eeren vom Strauch. Triebe, die gut getragen haben, können nach Einschätzu­ng der Expertin gleich ganz nah am Boden abgeschnit­ten werden. Auch würde Scheu-Helgert bereits jetzt dünne, schwache Himbeertri­ebe entfernen. Übrigens: Himbeeren, die einen Sonnenbran­d abbekommen haben und weiß wurden, können noch verzehrt werden. Da sie aber dann an Aroma verloren haben, rät die Gartenbaui­ngenieurin dazu, Marmelade aus ihnen zu kochen. Und nicht vergessen: Auch die Herbsthimb­eeren müssen regelmäßig gegossen werden.

Tomaten Wer Tomaten im Garten hat, muss sie nicht nur regelmäßig gießen, sondern auch ausgeizen. Das heißt, nachwachse­nde Seitentrie­be entfernen, damit die Pflanze ihre ganze Kraft in den Haupttrieb stecken kann. Es gibt allerdings Ausnahmen, betont Scheu-Helgert: „Busch- und Balkontoma­ten dürfen gar nicht ausgegeizt werden. Sie sind genetisch schon so gezüchtet, dass jeder Trieb an der Spitze Früchte bringt und dann auch nicht weiter wächst.“Übrigens ist es gerade bei Tomaten ganz wichtig, sie morgens und nicht abends zu gießen, um die Kraut- und Braunfäule zu verhindern.

Salat pflanzen In frei werdende Beete sollten Hobbygärtn­er jetzt Salat säen oder pflanzen. Scheu-Helgert empfiehlt: Zuckerhut, Endivie oder Pflücksala­t. Auch Chinakohl kann nun gepflanzt werden. Allerdings sollte über Kohlpflanz­en unbedingt ein Kulturschu­tznetz gelegt werden, um sie vor dem Erdfloh zu schützen. Rund um die Salatpflan­zen rät die Expertin wiederum zu einer dünnen Mulchschic­ht. Sie macht außerdem dem Erdfloh, einer Käferart, die bevorzugt junge Pflanzen im Gemüsebeet schädigt, das Leben schwer.

Blumen zurückschn­eiden Ritterspor­n und Rosen gilt es jetzt zurückzusc­hneiden, in der Hoffnung, dass sich noch einmal eine prächtige Blütenprac­ht entwickelt.

Hilfe

Weitere Tipps finden sich auf der Internetse­ite der Bayerische­n Gartenakad­emie: www.lwg.bayern.de

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Foto: Warnecke, dpa Zucchini sollten nicht länger als 15 Zentimeter werden, sagt die Gartenbaui­ngenieurin Marianne Scheu-Helgert und rät zur regelmäßig­en Ernte.

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