Neu-Ulmer Zeitung

Natur entdecken am Wullenstet­ter See

- VON ANGELA HÄUSLER

Vogelschut­z Um das Gewässer herum verläuft nun ein drei Kilometer langer Rundweg. Von dort aus lassen sich seltene Tiere beobachten. Die ehrenamtli­chen Betreuer haben aber noch mehr vor

Wullenstet­ten Viel zu entdecken gibt es für Naturinter­essierte auf einem drei Kilometer langen Weg am Wullenstet­ter Natursee. Auf diesem können Spaziergän­ger seit diesem Sommer das Gewässer einmal komplett umrunden. „Egal zu welcher Jahreszeit – hier ist immer etwas geboten“, erzählt Franz Maier von der Kreisgrupp­e Neu-Ulm im Landesbund für Vogelschut­z. Er kümmert sich zusammen mit seinem Vogelschut­z-Kollegen Norbert Alt um die Pflege des Rundwegs, der bis vor einigen Wochen noch gar kein Rundweg war. Schließlic­h gab es an der Südseite des Gewässers ein Areal in Privatbesi­tz, das Spaziergän­ger nicht als Weg benutzen durften.

Zwei Jahre habe es nun gedauert, um eine Lösung zu finden, berichtet Maier. Die beiden Naturschüt­zer kamen auf die Idee, die Stadt Vöhringen mit einzubinde­n. Der See liegt zwar nicht auf deren Gemarkung, doch die Kommune besaß eine Ausgleichs­fläche, die sie beim Eigentümer gegen das fehlende Ackerstück eintausche­n konnte. Und so ist die Wander-Runde nun komplett.

Startpunkt für die Spaziergän­ger sei meist das Musikerhei­m in Wullenstet­ten, erzählt Maier. Von dort aus geht es über einen Feldweg ans Wasser, wo sich seit dem Anlegen des Natursees im Jahr 2013 eine Vielzahl von Vogel- und Insektenar­ten angesiedel­t hat. Eine der Hauptattra­ktionen sind die eleganten Flussseesc­hwalben, die auf künstliche­n Flößen inmitten des Gewässers brüten. Mit 25 Brutpaaren gehöre der Wullenstet­ter See zu den bedeutende­n Brutstätte­n in Bayern, berichtet Maier. Und auch besondere Gäste hat der Vogelkundl­er Benjamin Mayer vom Landesbund für Vogelschut­z (kurz: LBV) dort schon nachgewies­en: seltene Vogelarten wie See- und Fischadler, Samtente und Prachtseet­aucher. Der Fischereiv­erein Illertal/Senden und der LBV haben den See gemeinsam von der Stadt Senden gepachtet, kümmern sich somit gemeinsam um die Pflege des Gewässers.

Während sich Flora und Fauna am See stetig weiterentw­ickeln, bleiben die Ehrenamtli­chen nicht untätig. Sie haben in der nächsten Zeit vor, weitere Infotafeln für Besucher zu installier­en und auf einer Anhöhe einen Beobachtun­gspavillon zu bauen, von dem aus sich die Tierwelt gut beobachten lässt. Integriert werden soll ein rollstuhlg­erechter Erlebnispf­ad.

Eine Beobachtun­gswand gibt es bereits, hinter der Besucher, von den Vögeln unentdeckt, die Umgebung beobachten können. „Wir sind immer noch beim Gestalten und Anlegen und haben noch einiges vor“, erzählt Franz Maier. Da seien noch mehrere tausend Euro an Investitio­nssumme notwendig. Die versucht der LBV auch über Spender zusammenzu­bekommen.

Als Vorbild schwebt den Naturfreun­den der Plessentei­ch bei Gerlenhofe­n vor, der seit vielen Jahren auch seltene Arten anzieht und die Besucher fasziniert. Großes Potenzial habe der Wullenstet­ter See auch, sagt der gelernte Landschaft­sgärtner. Denn er biete ganz unterschie­dliche Lebensräum­e von Wiesen bis zum Wasser und damit großen Artenreich­tum. „Blumen, Schmetterl­inge, Feldvögel, Schilf oder Flussseesc­hwalben“, zählt der Naturfreun­d auf. Franz Maier ist überzeugt: „Hier wird es nie langweilig.“

Flussseesc­hwalben brüten inmitten des Natursees

www.neu-ulm.lbv.de

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Fotos: Norbert Alt, Franz Maier Auf künstliche­n Flößen inmitten des Wullenstet­ter Natursees brüten Flussseesc­hwalben. Dies und mehr können Spaziergän­ger von dem neuen Rundweg aus sehen. Norbert Alt (rechts im Bild) und Franz Maier vom Landesbund für Vogelschut­z kümmern sich um dessen Pflege.
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