Das Boot Realschule hat eine neue Kapitänin
Porträt Zum kommenden Schuljahr übernimmt Christa Megow den Direktorenposten an der Realschule Weißenhorn. Die Ulmerin kennt die Einrichtung schon lange
Weißenhorn Zum Start der Sommerferien ist in der Städtischen Realschule Weißenhorn Ruhe eingekehrt. Dennoch sind auch am ersten Ferientag einige Menschen im Schulgebäude gut beschäftigt. Besonders viel zu tun hat Christa Megow. Kein Wunder: Die 56-Jährige hat künftig das Sagen im Haus. Sie tritt zum neuen Schuljahr die Nachfolge von Realschuldirektor Hubert Miesauer an, der wie berichtet in den Ruhestand geht.
Sie freue sich sehr auf die neue Aufgabe, sagt Megow, die schon seit zehn Jahren als Lehrerin für Deutsch, Geschichte und Erdkunde an der Realschule tätig ist. Von Ottobeuren wechselte sie einst in die Fuggerstadt, was der Ulmerin natürlich auch im Hinblick auf ihren Weg zur Arbeit entgegenkam. Zuvor war sie an Schulen in Memmingen und Mindelheim tätig. Auf insgesamt 30 Jahre Berufserfahrung kann die Pädagogin zurückblicken. „Die Weißenhorner Realschule kenne ich aus dem Effeff“, sagt sie. Megow war dort schon Fachbereichsleiterin, Vertrauenslehrerin, Beratungslehrerin, Personalratsvorsitzende. Die Übernahme der Leitungsposition sieht sie als konsequente Weiterentwicklung – und damit konnte sie offensichtlich auch die Stadtverwaltung und den Stadtrat überzeugen.
Neben dem guten Verhältnis zum Schulträger („Ich bin in fünf Minuten am Rathaus“) schätzt die künftige Direktorin vor allem das harmonische Miteinander in der Schulgemeinschaft. „Ich habe mich dort von Anfang an wohlgefühlt“, sagt Megow. Mit den Schülerinnen und Schülern komme man sehr gut aus. Und auf ihre Kollegen könne sie sich voll verlassen. Gerade in ihrer Anfangszeit als Schulleiterin profitiere sie enorm von deren Unterstützung. „Schulleitung ist ein Team“, sagt Megow und schließt die Arbeit der Sekretärinnen und des Hausmeisters ausdrücklich mit ein. Damit das „große Boot Realschule“, wie sie es nennt, weiterhin in Bewegung bleibt, brauche es eben viele, die mitrudern.
Für ihre neue Aufgabe hat sich die 56-Jährige vor allem eines vorgenommen: die Kontinuität zu wahren. Die Schule stehe gut da und sei sehr beliebt, sagt sie. Da müsse sie das Rad nicht neu erfinden. Wie ihr Vorgänger auch legt Megow viel Wert nicht nur auf die Vermittlung von Allgemeinwissen, sondern auch auf die Werteerziehung in der Einrichtung. Um das Thema Digitalisierung komme man nicht herum: Wie man digitale Medien richtig nutzt und sinnvoll einsetzt, das müsse man Kindern und Kollegen gleichermaßen beibringen.
Die Pädagogin wird künftig nur noch zehn Stunden in der Woche selbst vor einer Klasse stehen. Da sie bislang immer Klassenlehrerin war und auch auf Klassen- und Abschlussfahrten mitging, bedauert sie das zwar ein wenig, wie sie sagt. Doch jetzt sei sie eben für alles verantwortlich, betont die Mutter eines erwachsenen Sohnes.
Als Ausgleich zum Job ist die Ulmerin in ihrer Freizeit gerne im eigenen Garten tätig. „Gartenarbeit erdet mich“, erzählt sie. Bücher lesen, Nordic Walking und Skifahren zählt sie als weitere Hobbys auf. Und wie ihr Vorgänger Hubert Miesauer auch mag sie Musik und geht gerne auf Konzerte. Im Mai sah sie Elton John live in Stuttgart.
Auch wenn es in den nächsten Wochen viel zu tun gibt für Christa Megow: Bevor im September das neue Schuljahr beginnt, wird sie noch zwei Wochen in den Urlaub fahren. Das Ziel: Dänemark.