Neu-Ulmer Zeitung

Darf’s ein bisschen mehr sein?

- VON SONJA DÜRR

Essen Warum wir viel zu oft viel zu große Portionen kochen

Am Herd, da lauert wohl eines der letzten Mysterien. Nicht, weil es um die Frage ginge, wer davor zu stehen hat. Oder darum, was man kochen soll. Das Problem ist doch eher: Wie viel denn? Vor allem, wenn man mal wieder mit der Packung Pasta am Kochtopf ausharrt und sich fragt: Wie viel Nudeln soll man ins Wasser schütten? Soll ja auch jeder satt werden. Aber auch nicht zu viel übrig bleiben. Der Blick aufs Kleingedru­ckte, den kann man sich in dieser Situation eh getrost sparen.

Weil man sich dann doch nur fragt: Wer bitte soll von 75 Gramm Nudeln satt werden?

Also kippt man fleißig Nudeln ins Wasser, brät in der Pfanne daneben eine ordentlich­e Portion Hackfleisc­h an, gibt das gedünstete Gemüse und die Tomaten dazu und rätselt dann wieder einmal, wie daraus nur so viel Bolognese werden konnte? Wann man das alles essen soll? Und vor allem: an wie vielen Tagen?

Und wie es scheint, ist man mit dem Problem nicht allein. Legt zumindest eine aktuelle Forsa-Umfrage nahe, in der es wieder einmal um das Thema ging, warum so viele Lebensmitt­el im Müll landen. Fast jeder Dritte wirft demnach Essen weg, weil er zu große Portionen zubereitet hat – zu viel Spaghetti bolognese eben. Oder den Wurstsalat vom Vorvortag, der noch immer im Kühlschran­k wartet. Fast genauso viele Deutsche kaufen zu große Mengen ein. Wie die Kilopackun­g Karotten, die man beim besten Willen nicht verarbeite­n kann. Wie sich das ändern lässt? Kleine Portionen kaufen? Einfrieren, was sich einfrieren lässt? Sicher. Vielleicht aber einfach auch mal Reste essen. Tut nicht weh. Und gekocht – das ist das Beste daran – ist dann ja schon.

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