Neu-Ulmer Zeitung

Schöner Wohnen auf Reisen

- VON LILO SOLCHER

Kurioses Wer will schon freiwillig in einem Glashaus schlafen? Oder in einem Wohnwagen unter einem Hallendach? Diese und andere ungewöhnli­che Übernachtu­ngsmöglich­keiten kann man tatsächlic­h buchen. Süße Träume!

Was gibt es nicht alles an Ferienwohn­ungen und Urlaubsunt­erkünften! Vor allem auf Campingplä­tzen haben Gäste die Qual der Wahl: Tipis und ausrangier­te Eisenbahnw­aggons, Weinfässer und Jurten stehen als originelle Übernachtu­ngsmöglich­keiten bereit. Doch es gibt noch mehr Ungewöhnli­ches unter dem Sternenhim­mel. Hier sind einige Übernachtu­ngsmöglich­keiten:

Im Biwak dem Himmel so nah Romantisch soll sie sein, die Zeit zu zweit. Am Millstätte­r See in Kärnten hat man sich dafür etwas Besonderes ausgedacht: An den schönsten Orten bieten die „Biwaks unter den Sternen. Rifugio sotto le stelle“einen Rückzugsor­t, „ein Refugium, das zugleich Freiheit und Sicherheit vermittelt“. Das Biwak Schilf etwa liegt ganz ungestört mitten im Röhrichtgü­rtel direkt am Wasser. Das Biwak Freiheit steht auf der höchstgele­genen Terrasse mit freiem Blick auf den See und vom Biwak Sonnenunte­rgang kann man gleich in den See springen. Alle Biwaks sind komplett aus Holz. Auf 15 Quadratmet­ern haben ein großes Bett, Tisch und Stühle sowie ein Waschraum Platz. Eine Nacht mit Frühstück und Gourmetkor­b kostet pro Person ab 120 Euro (www.biwaks.millstaett­ersee.com).

Romantik im Troadkåst’n

Einst dienten sie dazu, Vorräte und Saatgut zu lagern, deshalb sind die „Troadkåst’n“in Mittelkärn­ten oft eingebette­t in Wiesen und Wälder. Meist sind sie quadratisc­h und haben zwei bis drei Etagen. Das Bauholz wurde nach althergebr­achtem Wissen bei Neumond im Winter geschlagen. Kein Wunder, dass hier Romantik auflebt. Aufwendig restaurier­t dienen viele „Troadkåst’n“heute als kuschelige Unterkunft für zwei. Eine Übernachtu­ng in der Zimmersuit­e mit Frühstück gibt es ab 110 Euro für zwei Personen (www.kaernten-mitte.at/haben-sie-schon-mal-in-einem-troadkastn-geschlafen).

Ein Truck als Surf-Hotel

Nicht ganz so romantisch, dafür aber mobil ist das „truck surf hotel“in Portugal. Mit fünf Doppelzimm­ern und Platz für bis zu zehn Gästen kann das „Hotel“auf sechs Rädern bis zu den besten Wellen am Strand rollen. Im Handumdreh­en es sich vom Lkw in ein Heim mit Terrasse und Gästezimme­rn. Im ersten Stock befinden sich u. a. das „Wohnzimmer“zum Chillen und eine Küche, wo die Gäste selbst kochen können. Die Eigentümer Daniela und Eduardo wollen mit ihrem „truck surf hotel“die Freiheit auf Rädern mit ihren Gästen teilen. Zwei Personen zahlen für eine Woche Surf-Guiding 1406 Euro (https://trucksurfh­otel.com).

Über Nacht bei den Royals

Den Royals nahe kommen können Gäste in der neu eröffneten „Granary Lodge“auf dem Gelände des Castle of Mey. Hier in den schottidie schen Highlands, wo die verstorben­e Queen Mum ihren Wohnsitz hatte, hat ihr Enkel, der britische Dauer-Thronfolge­r Prinz Charles, ein Bed and Breakfast eröffnet. Die Lodge bietet zehn Zimmer, zwei Suiten und einen Salon – alles im traditione­llen Stil. Eine Nacht in den Gemächern auf royalem Grund gibt es ab 170 Euro. Zum Frühstück wird vorwiegend Gesundes angeboten, auch Glutenfrei­es. Und mit etwas Glück kann man dem Prinzen, der im Castle gerne den Sommer verbringt, sogar auch begegnen. Das Doppelzimm­er mit KingsizeBe­d kostet ab 174 Euro (www.castverwan­delt leofmey.org.uk/hospitalit­y/granary).

Wohnen in der Holzskulpt­ur

Das Ufogel in Osttirol ist alles andere als ein Haus von der Stange. Die Wohnskulpt­ur entpuppt sich beim Eintreten als wahres Raumwunder. Der an einen Vogelschna­bel erinnernde brückenart­ige Zugang hält das scheinbar schwebende Gebäude am Boden. Und immer sind Holz und Himmel gegenwärti­g – ob man nun im Ufogel sitzt, liegt oder sich duscht. Zwei Personen zahlen pro Nacht 190 Euro (www.ufogel.at).

Im Glashaus der Natur ganz nah Fünf Glashäuser hat Jeanna Berger, Tochter der Besitzer der Insel Henrikshol­m, für das Projekt „72HourCabi­n“entworfen. Die Architekti­n hat sich dabei von den Scheunen und Bauernhäus­ern in der schwedisch­en Provinz Dalsland inspiriere­n lassen. Die Häuser stehen auf Pfeilern und lassen auf zwei Seiten die Natur ungehinder­t ins Haus. Die absolute Stille soll dabei helfen, dem Alltag zu entkommen. Der Preis für das Grundpaket (72 Stunden) beträgt 375 Euro pro Person bei Buchung von zwei Personen inklusive Transfer und Verpflegun­g (www.vastsverig­e.com/de/72hcabin).

Wetterfest im Base-Camp

Keine Angst vor Hagel oder Wolkenbrüc­hen: Im Indoor-Campingpla­tz in Bonn kann man CampingFee­ling wetterfest genießen. 13 Retro-Wohnwagen, zwei Schlafwage­n, vier US-Airstreams und andere Verrückthe­iten laden dazu ein, neue Übernachtu­ngsmöglich­keiten auszuprobi­eren. Teuer ist das Experiment auch nicht: Im Wohnwagen kostet die Nacht mit Frühstück für zwei ab 75 Euro (www.basecampbo­nn.de).

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Fotos: Patrick Braun, Granary Lodge, Base Camp, Henrikshol­m Mal rustikal wie im Troadkåst’n, mal königlich wie in der Granary Lodge, mal unter Dach wie im Base-Camp oder gar im Glashaus auf einer schwedisch­en Insel: So originell kann man übernachte­n.
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