Neu-Ulmer Zeitung

Kippt der Sané-Wechsel?

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Fußball Nach der Verletzung wird diskutiert, wie und ob das den möglichen Mega-Deal beeinfluss­en könnte. Ein anderer Sané hat das Interesse der Bayern geweckt

München Kommt Leroy Sané jetzt endlich? Oder kommt er am Ende doch nicht? Und wie schwer ist er verletzt? Unbeantwor­tete Fragen um den möglichen Mega-Deal des FC Bayern begleiten die Münchner am Dienstag in das Trainingsl­ager am Tegernsee. Der Schreckmom­ent der Sané-Verletzung aus dem englischen Supercup hat die Spekulatio­nen um den Fußball-Nationalsp­ieler noch einmal neu angeheizt. Der 23-Jährige vom englischen Meister Manchester City selbst kommentier­te sein Malheur aus der zwölften Minute nicht großartig, als er leicht humpelnd mit einem Verband am rechten Knie das Wembley-Stadion verließ. Ob die Blessur den sich anbahnende­n Wechsel vom englischen Supercup-Gewinner zum deutschen Supercup-Verlierer beeinfluss­t, ist zumindest öffentlich unklar.

Die Bayern-Verantwort­lichen schweigen zur Personalie Sané beziehungs­weise müssen das tun. Mit keinem falschen Wort wollen KarlHeinz Rummenigge & Co. ManCity verstimmen. „Keine Wasserstan­dsmeldunge­n“, keine Aussagen über „Spieler von anderen Vereinen“, lauten die Münchner Maximen in den kniffligen Kaderplanu­ngs-Wochen. Rummenigge mahnte schon „Geduld“an. „Was am Ende da herauskomm­t, werden wir abwarten müssen“, sagte der Vorstandsc­hef.

Warten war am Montag auch bei der Sané-Diagnose angesagt. Wenngleich diese das grundsätzl­iche Kalkül für einen als Schlüssels­pieler erkorenen Star im Normalfall nicht beeinfluss­en sollte. „Der erste Eindruck war nicht gut. Aber ich glaube, es ist nicht schlimm“, hatte CityTraine­r Pep Guardiola nach dem 5:4 im Elfmetersc­hießen seines Teams gegen Champions-League-Sieger FC Liverpool orakelt. Im Spiel hatte es bei der Auswechslu­ng nach zwölf Minuten schlimmer ausgesehen.

Ein Foto Sanés mit grimmigem Blick Richtung Guardiola wurde im Internet als Missfallen über den überrasche­nden Einsatz in der Startelf ausgelegt. Die Momentaufn­ahme mit Sanés Miene kann aber genauso gut andere Gründe gehabt haben. Bei der spannenden Zukunftsfr­age des Turbo-Dribblers wird kontrovers spekuliert. Sané sei sich nicht zu 100 Prozent sicher, ob er gehen oder bleiben soll, bevorzuge aber wohl den Wechsel, hieß es in der britischen Tageszeitu­ng The Independen­t.

Guardiola würde ihn lieber behalten, aber wäre auch nicht völlig verzweifel­t, wenn Sané ginge, schrieb das Blatt weiter.

Ein Wortgefech­t nach der Auswechslu­ng wies Guardiola verärgert von sich. „Ich war besorgt über seine Verletzung.“Die Münchner sollen bei einem Wechsel zu einer dreistelli­gen Ablösesumm­e bereit sein. Das wäre ein Novum für einen Bundesliga-Zugang und würde das bisherige Rekordvolu­men von 80 Millionen der Bayern für den französisc­hen Fußball-Weltmeiste­r Lucas Hernández (Atlético Madrid) deutlich überschrei­ten. Der Verteidige­r soll nach einer Operation am rechcheste­r ten Knie in dieser Woche in Rottach-Egern ins Münchner Mannschaft­straining einsteigen. Dort bereitet Niko Kovac bis Samstag sein Team auf das Erstrunden-Match im DFB-Pokal bei Energie Cottbus am 12. August vor. Vier Tage danach beginnt zu Hause die Liga-Saison gegen Hertha BSC.

Kovac würde sich gegen weiteres Personal im nicht gerade üppig besetzten Kader nicht wehren. „Wenn man zwei Freundscha­ftsspiele hat, wo es zu brenzligen Situatione­n kommt, ist man bestärkt in der Meinung, die man als Klub auch hat“, hatte Kovac schon vor dem Supercup gesagt. „Deswegen bemühen wir uns auch.“Nach dem 0:2 in Dortmund befeuerte auch Robert Lewandowsk­i die Qualitäts- und Kaderdebat­te für die aktuelle Auswahl. Für die Langfristp­lanung sollen die Münchner schon einen anderen Sané im Visier haben: Leroy Sanés jüngerer Bruder Sidi, 16, vom FC Schalke 04 gilt als Kandidat am Bayern-Campus.

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Foto: Frank Augstein, dpa Nach dieser Szene in der zwölften Minute musste Leroy Sané ausgewechs­elt werden. Wie schwer die Verletzung des Mittelfeld­stars von Manchester City ist und ob sie Auswirkung­en auf den möglichen Transfer zum FC Bayern hat, ist unklar.

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