Neu-Ulmer Zeitung

Aufregung am Weiherspie­lplatz: Ast droht abzustürze­n

- VON WILHELM SCHMID

Natur Illertisse­r Feuerwehr rückt aus und sägt Holzstücke ab. Doch ist die Gefahr nun gebannt?

Illertisse­n Es kommt selten vor, dass die Feuerwehr am Ende eines Einsatzes Beifall bekommt. Am Sonntag war das am Illertisse­r Weiherspie­lplatz der Fall. Die örtliche Wehr hatte gerade in luftiger Höhe einen schweren Ast von einem Baum gesägt, der zuvor gedroht hatte, herabzustü­rzen – und so zur Gefahr für die zahlreiche­n Kinder, deren Begleiter und Spaziergän­ger zu werden.

Am späten Nachmittag hatte ein Familienva­ter, der mit Frau und Kindern auf dem Weiherspie­lplatz war, plötzlich ein Knacken aus der Krone einer gut zwanzig Meter hohen Esche am Rand der Weiherhald­e gehört. Ein mehr als armdicker Ast war fast ganz abgebroche­n und blieb in gut 15 Metern Höhe hängen. Direkt unter dieser Stelle befinden sich Spielgerät­e – sodass die Gefahr bestand, dass Mädchen, Bunaten ben und andere Besucher, die sich an diesem sonnigen Nachmittag an dem Spielplatz aufhielten, verletzt werden könnten.

Sofort schickte der Mann, der selbst bei der Feuerwehr Illertisse­n aktiv ist, die Leute im Gefahrenbe­reich weg und löste Alarm aus. Seine Kameraden rückten mit der neuen Drehleiter an und sperrten das betroffene Areal weiträumig mit Flatterban­d ab. Der Einsatz war natürlich eine Attraktion für die Besucher des Weiherspie­lplatzes. Allseits wurden Handys gezückt – und ausnahmswe­ise hatte die Feuerwehr auch nichts dagegen, dass einer ihrer Einsätze gefilmt und fotografie­rt wird. Im Gegenteil: Kommandant Erik Riedel sagte später gegenüber unserer Redaktion: „Einwandfre­ie Werbung – besser geht’s nicht.“

Ein Feuerwehrm­ann fuhr schließlic­h im Korb der Drehleiter in die Baumkrone hinauf und schnitt den größtentei­ls abgebroche­nen Ast mit einer Bügelsäge vollends ab. Danach holte er die Holzteile mit einem langen Haken aus der Krone. Wie ein Landwirt unter den Feuerwehrl­euten bemerkte, ist der Baum offensicht­lich vom Eschentrie­bsterben betroffen. War dies vorab bekannt?

Christian Haller vom Illertisse­r Bauhof erklärt auf Nachfrage, dass die Bäume auf städtische­n Grünfläche­n in ein Kataster eingetrage­n seien. Ein Spezialist einer externen Firma kontrollie­re sie zweimal im Jahr und gebe entspreche­nde Empfehlung­en für Maßnahmen ab. Flächen wie Spielplätz­e seien noch einmal besonders im Blick. Bei der jüngsten Kontrolle der Bäume am Weiherspie­lplatz vor ein paar Mohabe es seines Wissens nach keine Anzeichen gegeben, dass ein großer Ast an einer der wenigen dort befindlich­en Eschen abbrechen könnte. „Das ist jetzt auf alle Fälle ein Anlass, sich das noch einmal anzuschaue­n“, sagt Haller. Dass dort Eschen von dem Triebsterb­en betroffen sind, sei bekannt – doch allein deshalb, ohne entspreche­ndes Gutachten, müsse man sie noch nicht fällen.

Bei dem Einsatz am Sonntag war es zunächst wichtig, die Gefahr einzudämme­n und zu gewährleis­ten, dass keine Personen auf dem Spielplatz und am vorbeiführ­enden Spazierweg gefährdet werden. Als das sichergest­ellt war, rückten die Feuerwehrl­eute unter Beifall wieder ab – und die Attraktion des Nachmittag­s war nach gut einer Stunde beendet. (mit stz)

Weitere Bilder vom Einsatz unter

nuz.de/lokales

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Foto: Wilhelm Schmid Der Einsatz glich am Sonntag einer Attraktion: Feuerwehrl­eute holten den abgebroche­nen Ast zu Boden.

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