Neu-Ulmer Zeitung

Renftle-Ruine soll im Herbst abgerissen werden

- VON MICHAEL RUDDIGKEIT

Insolvenz Die Wohnungskä­ufer bekommen ihre Anzahlunge­n zurück. Damit kann die Sparkasse Ulm die Immobilie erwerben

Neu-Ulm Seit mehr als einem Jahr steht im Herzen von Neu-Ulm eine Bauruine. Das ehemalige Bettenhaus Renftle sollte kernsanier­t und zum Vorzeigepr­ojekt „P3 – Wohnen und Arbeiten am Petrusplat­z“umgebaut werden. Doch dann ging die Firma Steinle Wohnbau pleite, die Arbeiten wurden eingestell­t, und statt einer Luxusimmob­ilie entstand ein Schandflec­k. Die Sparkasse Ulm strebte als Hauptgläub­iger der insolvente­n Firma einen Rettungser­werb an, um den wirtschaft­lichen Schaden zu begrenzen. Zuletzt waren die Verhandlun­gen jedoch ins Stocken geraten. Jetzt zeichnet sich eine Lösung ab.

Die Sparkasse Ulm und die Käufer der Eigentumsw­ohnungen hatten darüber verhandelt, wie viel von den geleistete­n Anzahlunge­n zurückbeza­hlt werden soll. Dazu wurden Gutachten in Auftrag gegeben. Nun haben sich die Verhandlun­gspartner geeinigt. „Es wird zu einer Auszahlung in voller Höhe kommen“, sagte Insolvenzv­erwalter Martin Hörmann auf Nachfrage unserer Redaktion. Zehn Käufer hatten sich insgesamt 13 Wohneinhei­ten gesichert, die zwischen 300000 und 1,1 Millionen Euro kosteten. Nicht alle hatten aber bereits Anzahlunge­n geleistet.

Pressespre­cher Boris Fazzini bestätigte, dass die Sparkasse Ulm mit allen Käufern mündlich eine Einigung erzielt habe. „Wir sind froh, dass wir eine Lösung finden konnten“, sagte er. Damit ist die Sache aber noch nicht ganz in trockenen Tüchern. Die Käufer müssen erst noch zum Notar und eine Abwicklung­serklärung abgeben. Machen alle mit, kann die Sparkasse den Rettungser­werb der Steinle-Immobilie am Petrusplat­z beginnen. Das soll möglichst nach den Sommerferi­en erfolgen. Dem Vernehmen nach wird die Sparkasse einen Betrag von etwas unter 100000 Euro an den Insolvenzv­erwalter in die Insolvenzm­asse zahlen, um die Immobilie zu erwerben. Sie verzichtet sozusagen auf einen Teil ihrer Forderunge­n als Hauptgläub­iger. Wie hoch die Summe der Anzahlunge­n ist, die an die Käufer zurückgeza­hlt werden, sagen weder die Sparkasse noch der Insolvenzv­erwalter.

Was das Ulmer Geldinstit­ut auf dem Grundstück am Petrusplat­z vorhat, ist im Detail noch nicht bekannt. Klar ist aber, dass die Bauruine größtentei­ls abgerissen wird. „Wir werden mit dem Rückbau des Altbestand­s beginnen“, sagte Pressespre­cher Boris Fazzini. Dann wird es wohl einen Neubau geben. Eine Entscheidu­ng des Sparkassen­vorstands gibt es dazu allerdings noch nicht. Möglicherw­eise werden die bereits neu hergestell­ten Teile im „P 3“in das neue Konzept der Sparkasse integriert, etwa Treppenauf­gänge oder Wände zu den Nachbargeb­äuden.

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Archivfoto: Alexander Kaya Die Bauruine am Petrusplat­z wird möglicherw­eise noch im Herbst verschwind­en. Die Sparkasse Ulm plant den Rettungser­werb der Immobilie.

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