Neu-Ulmer Zeitung

Glänzende Aussichten

- VON SARAH SCHIERACK

Finanzen Der Goldpreis steigt – und Verbrauche­rschützer sind in Sorge

Erinnern Sie sich noch an Franck Ribéry und sein Gold-Steak? Anfang des Jahres hatte der Fußballer viel Häme einstecken müssen, weil er sich in Dubai ein mit Blattgold überzogene­s Protz-Kotelett servieren ließ. Der Preis: angeblich 1200 Euro. Für viele war das der Gipfel der Dekadenz. Dabei ist Ribéry, so viel wissen wir heute, noch eher günstig davongekom­men. Warum? Der Goldpreis ist seit Januar noch einmal kräftig nach oben geschossen, zuletzt durchbrach er die magische Marke von 1500 US-Dollar je Feinunze. Die aktuellen Steak-Preise in Dubai wollen wir da lieber gar nicht wissen.

Ganz so leicht und locker, wie es nun daherkommt, ist das Thema freilich nicht: Einige Analysten werten den plötzliche­n Goldrausch bereits als Vorboten einer neuen Wirtschaft­skrise. Oft entscheide­n sich Anleger dann für das sagenumwob­ene Edelmetall, wenn alle anderen Anlageform­en schwächeln. Denn Gold, das ist für viele auch die eiserne Reserve, ein glänzendes Stück Sicherheit, das selbst Staatsplei­ten übersteht.

Aber lohnt sich die Investitio­n in Gold wirklich immer? Nein, sagen Verbrauche­rschützer. Geblendet vom Mythos rund um das Edelmetall würden vor allem Kleinanleg­er die Gefahren unterschät­zen, berichtet die Verbrauche­rzentrale Hessen. „Gold ist keinesfall­s der sichere Hafen, als der es oft verkauft wird, sondern eine riskante und spekulativ­e Geldanlage“, unterstrei­cht Verbrauche­rschützer Wolf Brandes und warnt vor windigen GoldGeschä­ften: Überhöhte Preise oder auch irreführen­de Werbung vieler Anbieter, die Kunden mit der vermeintli­chen Sicherheit locken. Gold ist eben doch nicht immer eine glänzende Idee.

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Foto: dpa

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