Neu-Ulmer Zeitung

Ohne eigene Wohnung

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Ach so! Einige schlafen bei Wind und Wetter draußen. Andere kommen in Unterkünft­en mit vielen Menschen unter. Wie viele Leute so ein Leben führen, haben Experten ausgerechn­et

Ein eigenes Bett. Eine Dusche. Und regelmäßig etwas zu essen. Für die meisten Menschen ist das selbstvers­tändlich. Doch nicht für alle. Denn in Deutschlan­d gibt es hunderttau­sende Menschen, die keine eigene Wohnung haben. Einige von ihnen leben sogar auf der Straße.

Fachleute haben ausgerechn­et, wie viele Menschen das im Jahr 2017 waren. Nun veröffentl­ichten sie die Zahlen: Fast 50000 Menschen lebten auf der Straße, sie waren also obdachlos. Hinzu kamen noch knapp 300 000 Menschen, die in Unterkünft­en für Menschen ohne Wohnung lebten. Außerdem zählten die Experten die Geflüchtet­en mit, die noch keine eigene Wohnung hatten.

Doch warum hat jemand keine Wohnung? Hilft einem der Staat dann nicht? Doch. Grundsätzl­ich ist das so: Wer etwa seinungen ne Arbeit verliert, bekommt Geld vom Staat, um bestimmte Dinge zu bezahlen. Doch diese Art der Hilfe klappt nicht bei allen Menschen. Oft schämen sich die Leute wegen ihrer Armut. Sie holen sich dann keine Unterstütz­ung. „Dann kann man vielleicht seine bisherige Miete nicht mehr bezahlen und braucht eine günstigere Wohnung. Oder man hat Schulden etwa für einen neuen Fernseher gemacht, die man nicht zurückzahl­en kann“, erklärt Ulrich Weber. Er arbeitet für die Organisati­on Bethel, die unter anderem obdachlose­n Menschen hilft.

Ein großes Problem ist auch, dass es zu wenige günstige Wohgibt. Doch auch andere Gründe für Obdachlosi­gkeit gibt es. Etwa wenn Menschen drogensüch­tig sind. Fachleute sagen: Es müssten in Deutschlan­d viel mehr Wohnungen gebaut werden, die sich auch ärmere Menschen leisten könnten. Das passiert auch schon an manchen Orten, sagt Ulrich Weber. „Aber es dauert, bis so viele neue Wohnungen fertiggeba­ut sind.“

Fachleute können ihnen helfen

Wer auf der Straße lebt, kann sich an verschiede­ne Hilfsorgan­isationen wenden. Doch die Hilfe anzunehmen, fällt einigen Menschen schwer. Wer es aber macht, bekommt Unterstütz­ung von Fachleuten. Sie helfen zum Beispiel dabei, Probleme zu lösen und im Anschluss daran eine neue Wohnung zu finden.

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Foto: dpa Über 300 000 Menschen in Deutschlan­d haben keine eigene Wohnung. Ein Teil dieser Leute schläft sogar draußen.

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