Eine Zukunftsstadt im Kleinformat
Stadtranderholung Die ehrenamtlichen Betreuer erleben in Neu-Ulm so manche Überraschung
Neu-Ulm Ganz im Zeichen des Stadtjubiläums „Wir leben neu!“haben die Macher der Stadtranderholung ihr aktuelles Motto gestaltet. Mit kleinen Modellen aus Sperrholz haben sich die Buben und Mädchen Gedanken darüber gemacht, wie die Stadthäuser in Zukunft aussehen sollen. Der siebenjährige Lenny aus Finningen wünscht sich eine Stadt ohne Kraftwerke, welche die Luft verschmutzen, wie er sagt. Ein richtiges Wohnkonzept hat sich dagegen der elfjährige Felix für die Zukunft ausgedacht: Statt kleiner Wohnungen sollen gleich ganze Wohngemeinschaften auf großen Flächen in Hochhäusern entstehen, in denen viele Menschen friedlich zusammen leben könnten.
Seit mehr als 40 Jahren haben Eltern die Möglichkeit während der ersten beiden Ferienwochen, ihre Kinder zur Stadtranderholung zu schicken. Alena Beuten und Miriam Stab, beide Mitarbeiterinnen des Jugendhaus Neu-Ulm, hatten in diesem Jahr 25 ehrenamtliche Betreuer und Helfer zur Seite, die sich um die rund 180 Teilnehmer im Alter zwischen sechs und 14 Jahren kümmerten.
Für zwei Wochen hat das Team auf dem Dietrich-Lang-Sportzenrum das Ferienprogramm organisiert. Dabei teilen sich die Ferienkinder die Sportanlage mit dem laufenden Betrieb der Vereine, die am Abend auf das Gelände zum Training kommen: „Bis dahin müssen täglich alle Spuren der Stadtranderholung wieder beseitigt sein“, erzählt Beuten.
Dass die Stadtranderholung sich nun dem Ende nähert, hinterlässt bei Teilnehmern und Verantwortlichen gleichermaßen Wehmut, wie Alena Beute sagt: „Viele Kinder kommen schon seit mehreren Jahren zur Ferienbetreuung, bis sie schließlich auch mal selber als Helfer Verantwortung übernehmen.“
Auch wenn die Macher des Ferienprogramms auch in diesem Jahr wieder viel Arbeit in die Vorbereitung steckten, blieben Überraschungen nicht aus. So habe sich das Kerzengießen als eine der beliebtesten Beschäftigungen herausgestellt. Ebenso verblüfft waren die Betreuer dass der „Macarena“-Tanz aus den 1990er Jahren zum Dauerbrenner der Buben und Mädchen wurde. „Meistens kommt es in der Jugendarbeit anders, als man denkt“, lautet das Fazit von Betreuerin Beuten.