Der Bann ist gebrochen
Regionalliga Südwest Die Ulmer Spatzen haben den ersehnten ersten Saisonsieg eingefahren. Gegen Pirmasens sind sie überlegen, aber auch ziemlich fahrlässig mit ihren Chancen
Ulm Da sind nun die erhofften Punkte: Der Regionalligist SSV Ulm 1846 Fußball hat im Heimspiel gegen den FK Pirmasens den ersten Saisonsieg in der Regionalliga Südwest eingefahren. Mit 2:0 (2:0) gewannen die Ulmer am Mittwochabend vor 1363 Zuschauern, verpassten es aber am Ende, das Ergebnis in die Höhe zu schrauben.
Zu Beginn taten sich die Spatzen allerdings sehr schwer. Viele Stockfehler und Fehlpässe prägten das Bild und machten deutlich, dass sich die Hausherren in der Pflicht sahen, gegen den Tabellenletzten Pirmasens zu punkten. Durch unnötige Ballverluste luden sie in der Anfangsphase die Gäste zum Kontern ein und konnten froh sein, dass sie bei den guten Gelegenheiten nicht in Rückstand geraten sind (15., 19.). In beiden Situationen konnten sich die Spieler bei Torhüter Christian Ortag dafür bedanken. Die erste richtige Chance für die Ulmer hatte Burak Coban, der von Beginn an ran durfte, nach 20 Minuten auf dem Schlappen – er scheiterte jedoch am Gästetorhüter. Die Hausherren wurden im Spielverlauf allmählich dominanter und erarbeiteten sich viele Standardsituationen. Mit dem siebten Eckball, von Alessandro Abruscia getreten, gelang dem SSV dann nach 32 Minuten die Führung. Der neu ins Team für den geschonten Kapitän Florian Krebs gerutschte Innenverteidiger Lukas Hoffmann köpfte zum 1:0. Nur fünf Zeigerumdrehungen später hätte Johannes Reichert auf 2:0 stellen müssen. Sein Kopfball landete aber nur neben dem Tor. Besser machte es noch im ersten Durchgang Burak Coban. Er baute die Führung in der Nachspielzeit (46.) nach einem schönen Zuspiel von Abruscia aus.
In der zweiten Halbzeit spielten fast nur noch die Ulmer, versäumten es aber, die Führung auszubauen. Nicolas Jann, auch von Beginn an dabei, scheiterte zunächst am FKPSchlussmann Benjamin Reiz (54.), Lennart Stoll schoss völlig frei im Strafraum ein Luftloch anstatt den Ball ins Tor (66.). Felix Higl hatte in der 71. Minute nach einem tollen Zuspiel nur noch den Torhüter vor sich und schaffte es nicht, die riesige Chance zu nutzen, Torwart Reiz parierte.
Nach seinem Zehn-MinutenEinsatz im DFB-Pokal gegen den FC Heidenheim war der lange verletzte Steffen Kienle nach seiner Pause erstmals wieder auf dem Platz gestanden, gegen Pirmasens durfte er abermals für knapp über zehn Minuten Spielpraxis sammeln. Auch er reihte sich ein in die Liste der Spatzen, die am Mittwoch gute Möglichkeiten vergaben. In der Nachspielzeit kam er nach einem Solo allein vor dem Gästetorwart zum Schuss, scheiterte aber wie seine Mitspieler vor ihm (91.).
Von den Gästen war kaum mehr etwas zu sehen – lediglich durch Ulms Torschützen zum 1:0, Lukas Hoffmann, der einen zu kurzen Rückpass zu Ortag spielte, kam nochmals Gefahr auf, aber Ortag konnte die Situation entschärfen (58.).
Ulms Trainer Holger Bachthaler war nach der Partie zufrieden: „Für uns war es heute wichtig, das Gefühl zu bekommen, wenn man gewinnt. Insgesamt war es ein gutes Spiel mit fußballerisch guten Momenten. Dass wir zu fahrlässig mit unseren Torchancen umgegangen sind, darüber schauen wir heute mal großzügig hinweg. Ich wünsche mir, dass wir in Steinbach nachlegen können.“Pirmasens’ Trainer Patrick Fischer meinte: „Wir hatten zwei sehr gute Möglichkeiten, um in Führung zu gehen. Leider haben wir zu viele Standards zugelassen, was sich bei der Führung gerächt hat. Was mich ärgert, war das 2:0, weil wir in dieser Situation zu offensiv waren.“
SSV Ulm 1846 Fußball: Ortag – Stoll, Reichert, Hoffmann, Schmidts – Geyer, Jann, Coban, Abruscia (68. Sapina) – Morina (68. Lux), Higl (80. Kienle).
Vor der Halbzeit ist alles klar
WFV-Pokal Nach zwei Freilosen steigt der SSV Ulm 1846 Fußball am kommenden Mittwoch, 21. August, (17.30 Uhr) in den WFV-Pokal ein. Der Titelverteidiger trifft in der dritten Runde auf den Landesligisten VfB Bösingen (Landkreis Rottweil.)