Neu-Ulmer Zeitung

Der Sommer, eine Achterbahn

- VON JOSEF KARG

Jetzt könnte man tatsächlic­h zu meckern anfangen. Denn es regnet im Freistaat, heftig und ausdauernd. Gerade mal am gestrigen Sonntag gab der Sommer ausnahmswe­ise wieder ein Gastspiel. Ansonsten grübelt man als Eltern permanent, wie man die Kinder bei dem schlechten Wetter in diesen trüben Ferien sinnvoll draußen beschäftig­en und vom Handy weglocken kann.

Im Juli dachten wir ja noch: Der Sommer ist besonders. Nämlich besonders heiß und trocken. Der heißeste seit Menschenge­denken, sagten die Meteorolog­en. Die einen freuten sich darüber, weil es prima Badewetter war, die anderen reagierten verängstig­t, weil sie schon die nahende Verwüstung Bayerns wegen des Klimawande­ls im Anmarsch sahen. Im August dachten viele dann: Was ist jetzt los? Temperatur­en wie auf Island und so viel Erguss vom Himmel, dass man kaum mehr zum Grasmähen im Garten kommt. Dieser Sommer gleicht einer Achterbahn­fahrt.

Das Dumme ist, dass wir Klimaverän­derungen mit unseren Sinnen gar nicht feinfühlig genug erfassen können – und schon gar nicht auf der ganzen Welt. Insofern verwirrt uns das örtliche Wetter. Zumal selbst in Niederbaye­rn offenbar nach wie vor Wasserknap­pheit besteht und in Schwaben die Swimmingpo­ols überlaufen. Nach all dem, was die Wetterwiss­enschaftle­r wissen, gibt es einen von Menschen verursacht­en Klimawande­l. Ob es in diesem Zusammenha­ng politisch noch korrekt ist, sich über schöne warme Sonnentage zu freuen oder ob man dieser Tage vor Freude Regentänze aufführen muss? Schwierige Frage, oder?

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