Neu-Ulmer Zeitung

Hecking mahnt trotz Tabellenfü­hrung

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Zweite Liga HSV-Coach kämpft gegen Selbstzufr­iedenheit an. Nürnberg verpflicht­et Stürmer aus Istanbul

Düsseldorf Selbstkrit­ik trotz Tabellenfü­hrung in Hamburg, Erleichter­ung in Stuttgart und Hannover, Frust in Nürnberg: Bei den vier Aufstiegsa­nwärtern der 2. FußballBun­desliga war am dritten Spieltag die Stimmungsl­age wieder höchst unterschie­dlich. Was das Quartett eint: Vor den vier neuen Trainern liegt noch eine Menge Arbeit, soll die Rückkehr in die Bundesliga gelingen. Auch wenn Hamburg und Stuttgart die Tabelle schon anführen. Der HSV eroberte durch das 1:0 gegen den VfL Bochum die Tabellenfü­hrung, allzu große Zufriedenh­eit wollte Dieter Hecking aber nicht zulassen. „Ich fand, es war die schwächste Halbzeit in einem Pflichtspi­el, seit ich hier bin“, monierte der Trainer-Routinier.

Immerhin habe sein Team „mit viel Mentalität“den Sieg, den der Ex-Bochumer Lukas Hinterseer sicherte, erarbeitet. Dennoch müssten sich die Mannschaft und auch das Umfeld von alten Denkmuster­n verabschie­den. „Es ist ein Fehler, dass man einfach glaubt: Wir sind der HSV, der gefühlte Erstligist“, sagte Hecking. „Dieser Anspruch ist falsch.“Die nächsten Wochen werden für den HSV wegweisend: Erst geht es zum starken Aufsteiger Karlsruher SC, dann kommt Hannover, dann steht das Stadt-Derby auf St. Pauli an. Darmstadt könnte am Montag theoretisc­h mit einem klaren Sieg in Osnabrück übrigens noch vorbeizieh­en.

Diese Chance verpasste am Sonntag nach zuvor zwei Siegen Aufsteiger Karlsruher SC durch das 1:2 bei Holstein Kiel. „Es ärgert mich, dass wir wieder unkonzentr­iert waren“, schimpfte Trainer Alois Schwartz. Der KSC ist nun Dritter. Punktgleic­h mit dem HSV ist der VfB Stuttgart. Doch das 2:1 gegen St. Pauli, das Joker Nicolas Gonzalez erst in der 90. Minute sicherstel­lte, zeigte, dass auch vor den Schwaben noch viel Arbeit liegt. „Wir müssen uns verbessern, wir müssen mehr Tempo reinbringe­n“, sagte Trainer Tim Walter. „Wir sind noch nicht da, wo wir sein wollen. Aber wir bleiben dran.“

Recht souverän gewann Mit-Absteiger Hannover 96. Doch das 3:0 beim noch punktlosen Aufsteiger SV Wehen Wiesbaden war der erste Sieg im vierten Pflichtspi­el. Richtige Sorgen hat dagegen der dritte Absteiger aus Nürnberg. Nach dem 0:4 zu Hause gegen den HSV verloren die Franken nun auch mit 2:3 in Sandhausen. „In der ersten Halbzeit haben wir kollektiv versagt“, sagte Torschütze Sebastian Kerk. Nach einem 0:2-Rückstand glich der Club nach Umstellung­en von Trainer Damir Canadi aus, eine Minute vor Schluss kassierte Nürnberg aber das 2:3 durch Philip Türpitz (89.). Für mehr Wucht im Angriff soll der Schweizer Michael Frey sorgen. Der ehemalige Junioren-Nationalsp­ieler kommt vom türkischen Traditions­verein Fenerbahçe Istanbul.

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Foto: dpa HSV-Trainer Dieter Hecking fordert, dass man sich in Hamburg von alten Denkmuster­n verabschie­den muss.

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