Obenhausener Ried: Natur entfaltet sich
Neue Schilder weisen auf die Bedeutung hin
Buch/Obenhausen Scheckenfalter, Sumpfschrecke, Bachmuschel – sie alle haben im Obenhausener Ried eine Heimat gefunden. Sie sind schützenswerte Arten in einem schützenswerten Gebiet. Durchaus eine Besonderheit: „Das Obenhausener Ried und die dortigen Muschelbäche sind das größte ökologisch noch weitgehend intakte Niedermoorgebiet im Landkreis NeuUlm“, sagt Michael Angerer, Leiter des Fachbereichs Naturschutz und Landschaftsplanung am Landratsamt Neu-Ulm. Um in der Öffentlichkeit noch mehr auf diesen naturschutzfachlichen Höhepunkt aufmerksam zu machen und diesen ins Bewusstsein zu rücken, wurden nun Infotafeln im Ried aufgestellt.
Diese sind Teil des Beschilderungskonzepts „Life Living Natura 2000“der Bayerischen Akademie für Naturschutz und Landschaftspflege (ANL). Dies teilt das Landratsamt Neu-Ulm mit. Ziel sei es, nach der FFH-Richtlinie (Flora, Fauna und Habitat) international geschützte Naturgebiete wirksamer darzustellen. Die Infotafeln wurden an Zugangswegen aufgestellt.
Als FFH-Gebiet ist das Obenhausener Ried Bestandteil des Programms Natura 2000, also eines zusammenhängenden Netzes von schutzwürdigen Gebieten in der Europäischen Union. Alle Maßnahmen in diesen Gebieten zielen darauf ab, dass sich die Population der dort lebenden Arten nicht verschlechtert. Dazu gehören unter anderem Perlmuttfalterarten wie der Randringperlmuttfalter und der Wiesenknopf-Ameisenbläuling, aber auch Vögel wie Kiebitz, Wachtelkönig, Rohrweihe und Weißstorch stehen unter diesem besonderen Schutz.
Das Kerngebiet des Rieds umfasst eine Fläche von etwa 150 Hektar. Teile werden nach den Vorgaben eines Managementplans nach rein ökologischen Gesichtspunkten gepflegt. Damit sollen die besonders geschützten Arten und Lebensräume dauerhaft erhalten und weiterentwickelt werden.