Neu-Ulmer Zeitung

Beim SSV Illerberg-Thal ist Frauenpowe­r angesagt

- VON URSULA KATHARINA BALKEN

Sport Regina Burkhard ist die erste Vereinsche­fin. Sie weiß, was sie will, ist aber froh über Unterstütz­ung des Teams

Illerberg Regina Burkhard weiß genau, was sie will. Die 53-jährige Diplom-Kauffrau gilt als entscheidu­ngsfreudig. Aber als man sie zur Vorsitzend­en des SSV IllerbergT­hal vorschlug, hatte sie Bedenken. Sie scheute nicht die Arbeit. Es war wohl mehr der Respekt vor der Verantwort­ung, der sie zögern ließ.

Aber als Ehrenvorsi­tzender Hubert Günther ihr die volle Unterstütz­ung der übrigen Vorstandsm­itglieder zusagte, wusste sie, was sie keinesfall­s wollte: den Verein hängen lassen. Nach 71 Jahren seines Bestehens sollte er nicht ins Trudeln geraten. Es sei doch auch eine Ehre, das Amt auszufülle­n, wurde ihr gesagt. Vorgänger Johann Miller trat aus gesundheit­lichen Gründen nicht mehr an. Also entschloss sich Burkhard, den Vorsitz zu übernehmen. Aber nicht wegen der Ehre, wie sie mit einem Lachen sagt, sondern weil der SSV Illerberg-Thal „ihr“Verein ist, an dem sie mit ganzem Herzen hängt. Burkhard ist ein echtes Illerberge­r Gewächs und schätzt das rege Vereinsleb­en. „Für mich macht das die Identität einer Gemeinde aus.“Sie selbst war zuvor als Übungsleit­erin für Gymnastik aktiv.

Nach einem halben Jahr zieht sie als Vorsitzend­e erste Bilanz. „Ich mache das gerne, denn ich kann auf die Hilfe der anderen Vorstandsm­itglieder bauen“, sagt Burkhard. Doch sie sieht auch, dass mit der Verantwort­ung viel Arbeit verbunden ist. Sie kann delegieren, das macht die Führung leichter.

An ihrer Seite hat sie viel Unterstütz­ung – vom Stellvertr­eter Manfred Lieble, von Renate Dirr, Herrin der Finanzen, sowie von Schriftfüh­rerin Andrea Popig. Jeder erfülle sein Amt mit Akribie, sagt Burkhard. Von sich selbst sagt sie: „Ich bin ein Zahlenmens­ch.“Da scheint das neue Projekt bei ihr in guten Händen. Das Untergesch­oss des Vereinshei­ms, in dem Sanitäranl­agen und Umkleiden untergebra­cht sind, muss saniert werden. Die Kosten belaufen sich auf 100000 Euro. Trotz finanziell­er Unterstütz­ung von Landkreis, Stadt und Bayerische­m Landesspor­tverband (BLSV) sowie Eigenleist­ungen ist das ohne Kredite nicht zu stemmen. „Das Projekt beginnt, wenn die Fußballsai­son vorbei ist“, sagt sie.

Als Vorsitzend­e ist Burkhard Ansprechpa­rtnerin für alle Mitglieder und bei Anliegen seitens der Stadtverwa­ltung, des Landratsam­tes oder dem BLSV. Als Glücksfall bezeichnet Burkhard die Kontinuitä­t mit den Pächtern, die sich seit 28 Jahren als verlässlic­he Wirtsleute erweisen. Gemessen an der Mitglieder­zahl ist der SSV ein kleiner bis mittelgroß­er Verein mit 45 Übungsleit­ern mit Lizenz. Frauenpowe­r wird großgeschr­ieben: Drei von vier Vorstandsm­itgliedern sind Frauen. „Da ist die Quote gut erfüllt“, meint Ehrenvorsi­tzender Hubert Günther, der 28 Jahre zur Führungssp­itze gehörte, mit einem Augenzwink­ern.

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Foto: Ursula Katharina Balken Die Vorsitzend­e des SSV Illerberg-Thal Regina Burkhard (rechts) hat einiges zu tun. Ehrenvorsi­tzender Hubert Günther steht ihr zur Seite.

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