Neu-Ulmer Zeitung

Steuern: Bayern fällt positiv auf

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Das Ergebnis einer bundesweit­en Analyse

Stuttgart/München In keinem deutschen Bundesland wurden in den vergangene­n Jahren von Städten und Gemeinden die Steuern weniger erhöht als in Bayern. Das geht aus einer aktuellen Analyse des Beratungsu­nternehmen­s Ernst & Young (EY) hervor. Demnach stieg der sogenannte Grundsteue­r-B-Hebesatz für bebaute Grundstück­e zwischen 2013 und 2018 in 26,4 Prozent der Kommunen im Freistaat – bundesweit lag die Vergleichs­zahl bei 58,2 Prozent. Spitzenrei­ter ist das Saarland, wo der Erhebung zufolge jede Kommune (100 Prozent) an der Preisschra­ube drehte. Im Schnitt lag 2018 die Belastung aus Grundsteue­r B je Einwohner im Freistaat bei 137 Euro – in Nordrhein-Westfalen zahlten die Bürger im Schnitt 206 Euro.

Auch bei der Gewerbeste­uer wurde der Hebesatz in Bayern demnach im Vergleich mit den anderen Bundesländ­ern am wenigsten nach oben verändert. Zwischen 2013 und 2018 verzeichne­te die Studie im Schnitt eine Erhöhung um ein Prozent. Nur 18,8 Prozent der Städte und Gemeinden erhöhte den Satz in den vergangene­n fünf Jahren – bundesweit stieg er bei 51 Prozent aller Kommunen. Auch hier ist das Saarland Spitzenrei­ter mit 80,8 Prozent.

Die Grundsteue­r gilt als eine der wichtigste­n Einnahmequ­ellen der Kommunen. Bundesweit betrugen die Steuereinn­ahmen zuletzt 14,2 Milliarden Euro. Nach langem Streit hatten sich Bund und Länder kürzlich auf eine vom Bundesverf­assungsger­icht geforderte Reform geeinigt. Das neue Modell sieht eine Berücksich­tigung des Immobilien­wertes bei der Berechnung vor. Bayern kann aber wegen einer Länderöffn­ungsklause­l davon abweichen und ein Grundsteue­rmodell umsetzen, das sich nur nach der Größe richtet. »Kommentar

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