Der Dieb is a Depp
Nur mal angenommen, im Zeitalter von Verbraucher-Magazinen, eines durchlässigen Bildungssystems und Nachbarn, die alles, wirklich alles wissen, kommt man tatsächlich nicht umhin, seine Fertigkeiten ständig zu optimieren. Wie schön, dass das Qualification and Training Management ausgerechnet im niederen bayerischen Schurkenwesen noch unterentwickelt ist. Dies darf ruhig so bleiben. Damit der Dilettantismus in Geschichten wie diesen nicht verloren geht:
Montag, Oberpfalz. Ein Hotelgast klaut eine Forelle aus einem Teich. Stümperhaft, die Erste: Der Teich ist videoüberwacht. Stümperhaft, die Zweite: Der Gast nimmt den Fisch im Badezimmer des Hotels aus. Hoppla – erwischt.
Dienstag, Unterfranken. Ein Mann versucht in einer Bäckerei, einen gefälschten Ausweis vor der Polizei zu verstecken. Zack, in eine Semmel gesteckt, Semmel weggeworfen, kann man ja wieder holen. Blöd für ihn: Passantin findet Semmel, also auch gefälschten Ausweis, liefert brav ab, Mann fliegt auf – und hat jetzt ein Problem.
Mittwoch, Nürnberg. Ein Mann bricht ein Wohnmobil auf und findet eine Flasche Whiskey. Trinken? Klauen? Trinken! Er schläft noch im Camper ein. Am Morgen stehen Besitzer und Polizei vor ihm.
Wieder Mittwoch, wieder Nürnberg. Ein Mann entdeckt zufällig an einer Tankstelle eine Frau, die Stunden zuvor einen Roller bei ihm gekauft hat. Und schnell merkte, dass da was faul ist. Sie bezahlte unter anderem mit einem „Schein“, der auf der einen Seite wie ein Fünfziger, auf der anderen wie ein Zehn-Euro-Schein aussah.
Ohne Worte.