Wo steckt die Kobra von Herne?
Suchaktion Seit Tagen fehlt von der Giftschlange jede Spur. Nun könnte sogar Gas eingesetzt werden
Herne Das Drama um eine hochgiftige Kobra in einem Herner Mietshaus dauert an. Reptilien-Spezialisten der Feuerwehr Düsseldorf begannen damit, die Kellerräume der insgesamt vier miteinander verbundenen Häuser genauestens abzusuchen. „Die Suche wird ein paar Tage dauern“, sagte Marco Diesing von der Feuerwehr Herne. Mindestens so lange dürfen die 30 Bewohner aus Sicherheitsgründen weiterhin nicht in ihre Wohnungen zurück. Nur kurze Besuche, um Persönliches zu holen, sind möglich. Bereits am Sonntag hatten sie ihre Wohnungen räumen müssen.
Bleibt die Suche erfolglos, sollen nach und nach auch alle anderen Räume im Haus durchsucht werden. Auch das Aufstellen von Wärmeoder Köderfallen wird erwogen. Bleibt die Schlange verschwunden, soll notfalls Gas eingesetzt werden. Eine Spezialfirma entwickele bereits Pläne dafür, sagte Diesing weiter. Nach Angaben von Ordnungsdezernent Johannes Chudziak würde dabei das komplette Haus unter Folie verpackt und dann 24 Stunden lang begast. „Danach ist die Schlange auf jeden Fall verstorben.“Dies garantiere die Firma. Wegen der nötigen Vorbereitungen wäre solch eine Maßnahme allerdings erst in etwa 14 Tagen möglich.
Die hochgiftige Monokelkobra war am Sonntag in einem Treppenhaus der vier miteinander verbundenen Häuser von einer Bewohnerin entdeckt worden. Die Stadt vermutet, dass die Kobra aus der Wohnung eines Mieters stammt, in der dieser 20 Giftschlangen hielt. Die Stadt geht zudem davon aus, dass sich das gefährliche Tier noch in einem der Häuser befindet.
In der Politik wird die Forderung nach Auflagen für die Haltung von giftigen Gefahrtieren immer lauter. „Ich persönlich bin gegen die Haltung sehr gefährlicher Tierarten in Wohnungen oder Häusern“, hatte Nordrhein-Westfalens Umweltministerin Ursula Heinen-Esser (CDU) am Dienstag gesagt. Forderungen nach einem entsprechenden Gesetz kommen auch von SPD und Grünen. Bisher gelten für die Haltung wild lebender Tiere in Privathaushalten in Nordrhein-Westfalen kaum Vorgaben, solange Artenschutz-Regeln erfüllt werden.