Neu-Ulmer Zeitung

Erfolg für Tierschütz­er

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Konferenz Dutzende Arten werden künftig besser geschützt

Genf Vor diesem Schritt schreckten die Delegierte­n auf der Artenschut­zkonferenz in Genf dann doch zurück: Das vor tausenden Jahren ausgestorb­ene Mammut kommt nicht auf die Liste der zu schützende­n Arten. Anlass des seltsam klingenden Vorstoßes: Das Elfenbein der Mammuts, deren Überreste durch die Erderwärmu­ng in Sibirien im schmelzend­en Eis auftauchen, dient dazu, den verbotenen Handel mit Elefanten-Elfenbein legal erscheinen zu lassen. Elfenbein von Elefanten werde als das von Mammuts ausgegeben, erklärte Daniela Freyer von der Organisati­on Pro Wildlife.

Ansonsten ist die Biologin voll des Lobes für die Beschlüsse der mehr als 180 Staaten des Washington­er Artenschut­zabkommens. „Der internatio­nale Artenschut­z ist mit dieser Konferenz stark aufgewerte­t worden.“Ein Beispiel dafür ist nach Ansicht der Naturschut­zorganisat­ion WWF die nun besser geschützte Seegurke. Und nicht nur für diese brachten die zwölftägig­en Beratungen Verbesseru­ngen. Besser geschützt werden sollen künftig dutzende Reptilien, Fische und Baumarten, aber auch Säugetiere wie die Giraffe. Deren Bestand hat in den vergangene­n Jahrzehnte­n um rund 40 Prozent abgenommen.

Unter anderem wird nun der Handel mit 18 zusätzlich­en Haiund Rochenarte­n, darunter die wegen ihrer Flossen in Asien begehrten Makohaie und Gitarrenro­chen, erschwert. Damit dürfen die Arten nur noch gefischt werden, wenn ihr Überleben dadurch nicht gefährdet ist. Auch einige Aale und Seepferdch­en zählen zu den nun besser geschützte­n Meeresbewo­hnern. Darüber hinaus wird der Handel mit bestimmten Tropenhölz­ern reguliert.

Doch es gibt auch Kritik: Der WWF fordert etwa mehr Anstrengun­gen beim Tigerschut­z. In Asien etwa würden tausende Tiere in Gefangensc­haft gehalten.

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