Die Panne des Papstes
Vatikan Warum er 25 Minuten zu spät zum Angelusgebet kam
Rom Nein, keiner möchte in seiner Haut stecken. Nicht in der Haut dessen, der in der beengten Kabine eines Aufzugs steht und es kein Raus mehr gibt, kein Rauf und kein Runter. Auch zu dieser Redaktion führt ein Fahrstuhl in das vierte Stockwerk. Und es gibt Kolleginnen und Kollegen, deren Mittagspause – um nur ein Beispiel zu nennen – schon mal etwas länger dauerte als gedacht, weil der Aufzug irgendwo zwischen EG und 4. OG stecken blieb.
Unter das Mitgefühl mischt sich jedes Mal auch Schadenfreude, weil es einem selbst nicht passiert ist. Und Gesprächsstoff bieten die Leidtragenden ohnehin. Der Mensch ist schon ein seltsames Wesen. Nun: Aufzüge gibt es bald in jedem Haus, und wenn es nur ein Treppenlift ist.
Und so kommen wir langsam zum Thema. Also, der Papst nutzt im Vatikan auch einen Aufzug. Wir wissen nicht, wie groß er ist und wie alt er ist. Und wann die letzte TÜV-Untersuchung war. Franziskus jedenfalls wollte am Sonntag zum traditionellen Angelusgebet, wollte um Punkt 12 zu den Gläubigen auf dem Petersplatz reden. Dann blieb der Aufzug stecken.
Franziskus hatte interessante Informationen dabei, mit denen er das Kirchenvolk überraschen wollte. Das musste nun 25 Minuten warten, bis die Feuerwehr den Papst aus der misslichen Lage befreite. Später hieß es, ein Spannungsabfall hätte den Zwangsstopp des Aufzugs ausgelöst. Kann ja mal passieren. Fragt sich nur noch, was mehr Gesprächsstoff auf dem Petersplatz bot: die Panne des Papstes oder die überraschende Ernennung von 13 neuen Kardinälen.