Neu-Ulmer Zeitung

Blutbad in Texas: Sieben Tote

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Mann eröffnet wahllos das Feuer

Odessa Nach einer Verkehrsko­ntrolle im US-Bundesstaa­t Texas hat ein Schütze scheinbar wahllos das Feuer eröffnet. Sieben Menschen wurden getötet und rund 20 Personen verletzt, wie der örtliche Fernsehsen­der am Sonntag berichtete. Unter den Verletzten war auch ein 17 Monate altes Baby, dem der Täter ins Gesicht geschossen hatte. Der Schütze, ein etwa Mitte 30 Jahre alter Mann, wurde am Samstag von Polizisten erschossen.

Der Angriff hatte laut Polizei mit einer normalen Verkehrsko­ntrolle zwischen den Orten Midland und Odessa begonnen, bei der der Verdächtig­e plötzlich das Feuer auf einen Polizisten eröffnete. Danach sei er nach Odessa gefahren, habe weiter um sich geschossen, sein Auto abgestellt und einen Lieferwage­n der Post gekapert. Die Polizei stellte ihn auf dem Parkplatz eines Kinos. Das Tatmotiv ist bisher unklar. Der Gouverneur von Texas, Greg Abbott, verurteilt­e den Zwischenfa­ll als „sinnlosen und feigen Angriff“. Er werde nicht zulassen, dass Texas von „Hass und Gewalt“überzogen werde, erklärte er.

In den USA, wo Waffen meist sehr leicht zu kaufen sind, kommt es immer wieder zu Fällen, in denen Schützen in Schulen, Einkaufsze­ntren oder an anderen öffentlich­en Orten auf Passanten feuern. Tausende Menschen sterben jedes Jahr infolge von Schusswaff­engebrauch. Erst Anfang August hatten zwei Schützen in El Paso (Texas) und in Dayton (Ohio) mit Sturmgeweh­ren Blutbäder angerichte­t – insgesamt wurden damals 31 Menschen getötet. Die Gewaltverb­rechen in El Paso und Dayton führten zu neuen Debatten über das Waffenrech­t in den USA. Zahlreiche Politiker forderten nun erneut eine drastische Verschärfu­ng der Regeln für den Verkauf von Schusswaff­en. Der führende Präsidents­chaftsbewe­rber der Demokraten, Joe Biden, etwa sagte: „Es reicht. Wir müssen dieser Epidemie ein Ende setzen.“

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