Neu-Ulmer Zeitung

Ein historisch­er Moment

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Premiere Union Berlin feiert mit dem 3:1 gegen Dortmund den ersten Bundesliga-Sieg

Inmitten der Jubelgesän­ge der Eisernen suchten die geschlagen­en BVB-Profis und ihr Trainer nach Erklärunge­n. Schönreden war nicht angesagt nach dem völlig überrasche­nden 1:3 (1:1) des vor allem auch selbst ernannten Titelkandi­daten Borussia Dortmund beim Neuling 1. FC Union Berlin.

„Wir haben uns im gesamten Spiel einfach komplett dumm angestellt“, betonte Kapitän Marco Reus: „Wir glauben manchmal, dass man allein mit unserer Qualität solche Spiele gewinnen kann. Das muss aufhören!“Nicht ein Reus, nicht ein Julian Brandt, der bei seinem ersten Startelf-Einsatz dennoch einer der Aktivposte­n und Antreiber im Dortmunder Spiel war, entschiede­n die Partie. Es war der Unioner Marius Bülter. Mit seinem Doppelpack in der 22. und 50. Minute brachte er die Gastgeber zweimal in Führung. Zwischenze­itlich hatte Paco Alcacer (25.) ausgeglich­en. Endgültig gelaufen war das Spiel, als Sebastian Andersson zum 3:1 (75.) traf. Selbst eine siebenminü­tige Nachspielz­eit brachte dem überlegene­n BVB nichts. Dortmunds Trainer Lucien Favre wollte aber weder einen Mannschaft­steil noch einzelne Spieler rauspicken. „Es ist nicht die Zeit, über Abwehr, Mittelfeld, Stürmer oder individuel­le Spieler zu reden“, betonte der Schweizer. Er mahnte öffentlich lediglich die fehlende Geduld seiner Mannschaft an.

Auf der anderen Seite kannte der Jubel keine Grenzen. In dieser Verfassung dürften die Schnell-Lerner des 1. FC Union, dort stand der ExAugsburg­er Marvin Friedrich in der Startelf, noch öfter zum Favoritens­chreck werden.

Angetriebe­n von einer beeindruck­enden Kulisse im kleinen Stadion An der Alten Försterei machten die Eisernen das, wofür sie stehen: Fußballspi­elen mit großer Leidenscha­ft, viel Herz und unbändigem Willen. „Wir sind bereit zu investiere­n, hier ist ein Team am Arbeiten“, erklärte Trainer Urs Fischer: „Wir waren eklig.“Der Jubel der Fans wollte am Samstag nach dem allererste­n Bundesliga-Sieg nicht enden. Immer wieder hallten laute Freudensch­reie durch das Stadion mit 22012 Zuschauern.

Allerdings kam es auch bei der Bundesliga-Premiere der Köpenicker zu unschönen Szenen. Die als nicht zimperlich geltenden Einsatzkrä­fte der Berliner Polizei benützten Pfefferspr­ay, Pyrotechni­k wurde abgebrannt, das Spiel musste kurz unterbroch­en werden.

1:0 Bülter (22.), 1:1 Alcácer (25.), 2:1 Bülter (50.), 3:1 Andersson (75.) 22 012 (ausverkauf­t)

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Foto: Witters Die Unioner feiern mit ihren Fans den 3:1-Sieg über Dortmund.

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