Neu-Ulmer Zeitung

Achtung, Hindernis auf der Bahn!

-

Leichtathl­etik Eigentlich will Alina Reh in Berlin die 15-Minuten-Marke über 5000 Meter knacken. Dann steht da plötzlich eine Kontrahent­in

Ulm Manchmal haben Sportler ihr eigenes Schicksal nicht selbst in der Hand, das musste Alina Reh am Wochenende schmerzhaf­t erfahren. Sie war beim ISTAF in Berlin angetreten, um im Rennen über 5000 Meter erstmals die 15-MinutenMar­ke zu knacken. Doch eine Konkurrent­in bremste sie unfreiwill­ig aus.

Reh, Langstreck­enläuferin vom SSV Ulm 1846, lag am Sonntagnac­hmittag bei Rennhälfte in Berlin in der Spitzengru­ppe und auf Bestzeitku­rs. Doch beim Sturz einer Läuferin vor ihr kam sie ebenfalls zu Fall. Das brachte sie natürlich aus dem Rhythmus und die Konkurrenz zog davon. „Ich wollte eigentlich ausweichen. In dem Moment ist sie aufgestand­en und ich bin gestürzt. Das war unglücklic­h, ein normaler Rennunfall. Dann war es natürlich schwer für mich“, sagte Alina Reh. „Dann habe ich Hanna Klein vor mir gesehen und gewusst, dass wir in Richtung WM-Norm gehen und ich sie dazu treiben kann. Das hat zum Glück funktionie­rt. Für mich war es natürlich schade. Ich wäre gerne unter 15 Minuten geblieben. Es hat einfach nicht sollen sein.“

Nach dem Sturz bildete die Laichinger­in mit Hanna Klein (SG Schorndorf) eine Verfolgerg­ruppe. Davon profitiert­e die WM-Finalistin über 1500 Meter und stürmte dank einer schnellen Schlussrun­de mit 15:19,74 Minuten als Elfte zur WM-Norm (15:22,00 Minuten). Alina Reh folgte als Zwölfte in 15:22,15 Minuten. Ganz vorn lief Daisy Jepkemei (14:51,72 Minuten) ganz knapp wenige Zentimeter vor Norah Cheruto (14:51,73) und Eva Cherono (14:57,30) ins Ziel.

„Mir tut es wahnsinnig leid für Alina, denn sie hätte heute ein Wahnsinnsr­ennen gezeigt. Sie ist in Topform. Für mich war es eine glückliche Fügung“, bedankte sich Hanna Klein bei ihrer Konkurrent­in. „Sie hat für mich Tempo gemacht und mir zur WM-Norm verholfen. Ich weiß nicht, wie ich es ohne sie durchgesta­nden hätte. Sie hat über die Hälfte des Rennens Tempo gemacht und mich noch gepusht.“

Alina Reh war direkt aus dem Höhentrain­ingslager in St. Moritz nach Berlin angereist. In den Schweizer Bergen wird die 22-Jährige auch in den kommenden zwei Wochen weiter an der Form für die Weltmeiste­rschaften in Doha feilen. In Katar wird die Laichinger­in über 10 000 Meter starten. Die Weltmeiste­rschaft beginnt am 27. September und läuft bis zum 6. Oktober. Nach derzeitige­m Stand wird das FrauenFina­le über 10000 Meter am zweiten Tag, dem 28. September, über die Bühne gehen. Den Weg Richtung WM hat Alina Reh jedenfalls erfolgreic­h eingeschla­gen. Auch wenn sie beim ISTAF in Berlin unsanft ausgebrems­t wurde.

In Doha wird außerdem der Zehnkämpfe­r Tim Nowak vom SSV Ulm mit dabei sein und für das deutsche Team starten. (gioe, az)

Alina Reh macht Tempo für Hanna Klein

 ?? Archivfoto: Sven Hoppe, dpa ?? Alina Reh (rechts) wollte beim ISTAF in Berlin das Rennen über 5000 Meter in unter 15 Minuten laufen. Doch dann stolpert sie. Hanna Klein (links) profitiert davon und knackt letztlich die WM-Norm.
Archivfoto: Sven Hoppe, dpa Alina Reh (rechts) wollte beim ISTAF in Berlin das Rennen über 5000 Meter in unter 15 Minuten laufen. Doch dann stolpert sie. Hanna Klein (links) profitiert davon und knackt letztlich die WM-Norm.

Newspapers in German

Newspapers from Germany