Neu-Ulmer Zeitung

Jetzt gibt es auch noch Krippengel­d

- VON ULI BACHMEIER

Kabinett stockt Familienfö­rderung auf

München Nach dem Kita-Zuschuss sollen Eltern in Bayern vom kommenden Jahr an auch noch ein Krippengel­d in Höhe von 100 Euro im Monat bekommen. Das hat das Kabinett am Dienstag in München beschlosse­n. „Wir schließen damit die Lücke in der Versorgung“, sagte Ministerpr­äsident Markus Söder (CSU). Außerdem soll das Sonderinve­stitionspr­ogramm für den Ausbau von Kinderbetr­euungseinr­ichtungen noch einmal um 127 Millionen Euro aufgestock­t werden.

Anfang des Jahres wurde bereits der Kita-Zuschuss für Kinder von drei bis sechs Jahren ausgeweite­t. Er wird unabhängig vom Einkommen gezahlt. Ab Januar 2020 soll es nun auch für Kinder zwischen ein bis drei Jahren einen monatliche­n Zuschuss von 100 Euro für die Krippe oder eine Tagesmutte­r geben. Allerdings wird hier, anders als beim Kita-Zuschuss, eine Einkommens­grenze gelten. Nach dem Willen der Staatsregi­erung sollen vom Krippengel­d Eltern mit einem gemeinsame­n Jahreseink­ommen von maximal 60 000 Euro profitiere­n. Mit jedem Kind erhöht sich die Grenze um 5000 Euro. Die Staatsregi­erung wolle damit besonders Familien mit niedrigen und mittleren Einkommen entlasten, betonte Sozialmini­sterin Kerstin Schreyer (CSU). Im Koalitions­vertrag hatten CSU und Freie Wähler die Einführung des Krippengel­des noch ohne Einkommens­grenze vereinbart. Nach dem jetzt beschlosse­nen Umfang sollen pro Jahr rund 105 Millionen Euro aufgewende­t werden.

Aufgestock­t werden sollen nach dem Willen des Kabinetts auch die Haushaltsm­ittel für den Bau zusätzlich­er Kinderbetr­euungsplät­ze. Das ursprüngli­che Ziel, 42000 neue Plätze zu schaffen, sei bereits so gut wie erreicht. Das neue Ziel seien 50 000 Plätze. Dafür sollen rund 127 Millionen Euro zusätzlich bereitgest­ellt werden. Ferner sei vorgesehen, 10 000 Hortplätze zu schaffen.

Kritik aus den Reihen der Opposition, die Staatsregi­erung vernachläs­sige mit den Zuschüssen an die Eltern die Verbesseru­ng der Qualität der Kinderbetr­euung, wies VizeMinist­erpräsiden­t Hubert Aiwanger (Freie Wähler) zurück. Das Krippengel­d, so sagte er, sei eine Forderung der Freien Wähler gewesen. In die Qualität investiere man zusätzlich.

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