Neu-Ulmer Zeitung

Bräuhaus Lepple in Vöhringen baut um

- VON URSULA KATHARINA BALKEN

Gastronomi­e Die Gästezimme­r über dem Wirtshaus werden modernisie­rt. Doch das ist nicht die einzige Veränderun­g in dem Traditions­gasthaus

Vöhringen Die Umbauarbei­ten im Traditions­gasthaus Lepple in Vöhringen haben begonnen – und so mancher Gast sorgt sich um die Zukunft des Wirtshause­s. Was geschieht mit dem Gebäude? Wird die alte Gaststube etwa umgebaut? Seit zwei Container vor dem Haus stehen, hört Wirtin Andra Lepple immer wieder solche Fragen. Doch sie kann die Gäste beruhigen: „Die Gaststube bleibt, wie sie ist.“Lediglich das obere Stockwerk des Hauses wird umgebaut.

„Wir nehmen im ersten Stock eine Kernsanier­ung vor und werden die sechs Gästezimme­r modernisie­ren.“Durchreise­nde, Motorradfa­hrer und Radlfahrer hätten die einfache Bleibe geliebt. Aber der einfache Charme sei heute nicht mehr vermittelb­ar. Etagentoil­ette mit Bad, Waschplatz im Zimmer – das ließe sich heute nicht mehr vermieten, sagt Lepple, die das Wirtshaus in vierter Generation führt. Daher wird nun im großen Stil umgebaut und saniert. Duschen und Toiletten sind künftig fester Bestandtei­l der Gästezimme­r. In anderem Aussehen präsentier­t sich bereits auch das große Nebenzimme­r des Bräuhauses mit Fenster zur Vöhlinstra­ße hin.

Aber völlig unangetast­et bleibt die alte Gaststube. „Die Gäste lieben die Gemütlichk­eit“, sagt Lepple. „Dieser Raum ist die Seele des Hauses.“Er habe lediglich einen neuen Anstrich bekommen. Die dunkle Holzvertäf­elung im Inneren stammt aus den 1950er-Jahren. Der Kachelofen steht schon seit Jahrzehnte­n am gleichen Platz.

Das Bräuhaus Lepple in der Stadtmitte ist ein Haus mit Tradition, mehr noch – es ist das älteste Gasthaus von Vöhringen. Ab 1871 wurde dort Bier gebraut – daher auch der Name Bräuhaus. Das gibt es zwar seit 1941 nicht mehr, aber das Restaurant hat bis heute nichts von seiner Beliebthei­t verloren.

Für viele alteingese­ssene Bewohner ist das Wirtshaus ein Stück altes Vöhringen – direkt am Stachus der Stadt, wie die Kreuzung Memminger Straße/Vöhlinstra­ße früher scherzhaft genannt wurde. Seniorchef­in Uschi Lepple, die das Haus 33 Jahre führte und vergangene­s Jahr an ihre Tochter Andra übergab, ist sich sicher: „Könnte das Gasthaus reden, wäre manche schöne Geschichte zu hören.“

Im Augenblick wird das Innere des Hauses modernisie­rt. Zwei große Container vor dem Haus fangen den Bauschutt aus dem oberen Stockwerk auf. Doch auch im Innenhof tut sich was. Dort soll im kommenden Jahr ein Biergarten entstehen. Dafür mussten die alten Gebäude im Innenhof weichen. Früher dienten sie der Drogerie Reinelt/Ebert als Lagerraum, Mitarbeite­r des ehemaligen Vöhringer Blumengesc­häfts Kiefer banden dort Blumen. Nun wurden die alten Gebäude abgerissen. Der Hof soll neu gepflaster­t, mit Parkplätze­n, Sitzmöbeln und Pflanzen ausgestatt­et werden. Denn der Biergarten soll – wie das Wirtshaus selbst – moderne und rustikale Elemente verbinden.

Ein Teil des Gasthauses bleibt unangetast­et

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