Neu-Ulmer Zeitung

Mehr Geld für Bildung

- VON PHILIPP WEHRMANN

Lehrer in Grund- und Mittelschu­len verdienen deutlich weniger Geld als ihre Kollegen an Realschule­n und Gymnasien. Viele Jahre lang wollten deshalb weniger Abiturient­en Lehramt für die schlechter bezahlten Stellen studieren. Gleichzeit­ig mangelt es in manchen Bereichen an Studienplä­tzen.

Man könnte sich nun eines probaten marktwirts­chaftliche­n Mittels bedienen, um Lehrer für diese Schularten zu locken: Geld. Für bessere Bezahlung der Grund- und Mittelschu­llehrer. Das hatten die Freien Wähler, die Partei des Kultusmini­sters, sogar selbst gefordert, bevor sie in die Regierung eintraten. Doch stattdesse­n müssen nun mit Müh und Not Löcher im Stundenpla­n gestopft werden.

Dieses Jahr hat es offenbar gerade so gereicht: „Die Unterricht­sversorgun­g steht“, heißt es im entspreche­nden Papier des Kultusmini­steriums. Doch dass zum neuen Schuljahr vor jeder Klasse ein Lehrer steht, wie Kultusmini­ster Piazolo verspricht, kann nicht der Anspruch eines Bundesland­s sein, das sich als Bildungsvo­rreiter der Republik versteht.

Weil in Jahren sprudelnde­r Steuern nicht gegengeste­uert wurde, obwohl klar war, dass Lehrer knapp werden würden, muss der Staat nun Kompromiss­e eingehen. Die Note 3,5 im Staatsexam­en reicht für Studenten im Mittelschu­llehramt aus, um sich einer Anstellung sicher zu sein – eine Note, für die sich die wenigsten Schüler Lob erhoffen. Ist sie noch befriedige­nd oder nur ausreichen­d? Die Personalpo­litik der bayerische­n Regierung ist weder noch – und zwar seit vielen Jahren.

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