Neue Pläne für Hitlers Geburtshaus
Stätte der Versöhnung und Begegnung
Wien Der österreichische Innenminister Wolfgang Peschorn ist ein viel beschäftigter Mann. Als Nachfolger des FPÖ-Politikers Herbert Kickl in der Übergangsregierung liegt unter anderem die Untersuchung der Hintergründe des Ibiza-Videos, das die Regierung Kurz platzen ließ, in seiner Verantwortung. Angesichts der Fülle der Aufgaben geht die neueste Entwicklung rund um das Geburtshaus von Adolf Hitler in Braunau am Inn öffentlich fast unter. Im Januar 2017 wurde die Eigentümerin durch den Staat Österreich enteignet. Ihre Klage auf eine weit höhere Entschädigung als die geleisteten 812000 Euro wurde vom Obersten Gerichtshof abgewiesen. Hitlers Geburtshaus könnte also einer neuen Bestimmung zugeführt werden. Einer Bestimmung, „durch die jegliche Form nationalsozialistischer Umtriebe unterbunden wird“– so sieht es das Gesetz vor.
Seit acht Jahren steht das Haus leer. Entsprechend schlecht ist sein Zustand. Eine noch von Ex-Innenminister Wolfgang Sobotka eingesetzte Historiker-Kommission hat einen Architekten-Wettbewerb für die Restaurierung vorgeschlagen und empfiehlt eine „tief greifende architektonische Umgestaltung“und eine „lebensbejahende oder neutrale Nutzung“. Diskutiert wird über eine Behindertenwerkstatt der Lebenshilfe, die der letzte Mieter war. Durch ein Kunstatelier könnten Künstler aus der Region und Schulen einbezogen werden.
Doch der Innsbrucker Politologe Andreas Maislinger hat einen anderen Plan. Seit Jahrzehnten kämpft er dafür, dass aus dem Gebäude ein