Neu-Ulmer Zeitung

Graffiti-Bande: Polizei sucht Zeugen

- VON ARIANE ATTRODT

Kriminalit­ät Unbekannte treiben seit mehr als einem Monat in Ludwigsfel­d ihr Unwesen, auch in Reutti haben sie am Wochenende Objekte besprüht. Der Sachschade­n liegt bei mehr als 10 000 Euro

Ludwigsfel­d/Reutti Egal ob Gebäude, Einfriedun­gen, Spiel- und Sportplätz­e, Fahrzeuge, Baustellen­einrichtun­gen, Schaltkäst­en oder Container – nichts scheint vor den Unbekannte­n sicher zu sein, die seit August durch Ludwigsfel­d ziehen und alles Mögliche mit Farbe besprühen. Jetzt hat die Graffiti-Bande auch in Reutti ihr Unwesen getrieben und die Sachschäde­n häufen sich: Sie haben inzwischen eine Gesamtsumm­e von mehr als 10000 Euro erreicht.

Am vergangene­n Wochenende waren Polizeibea­mte in den betroffene­n Gebieten im Einsatz. Wie Werner Bamberger von der Polizeiins­pektion Neu-Ulm auch Nachfrage unserer Redaktion mitteilt, habe man den Bereich nach mehreren Taten verstärkt im Blick. Es gebe viele verärgerte Betroffene, so der Beamte weiter. Mit Hinblick auf die Schmierere­ien, die am Wochenende angebracht worden sind, sagt Bamberger: „Jetzt ist es richtig eskaliert.“

Denn die Streifen bemerkten am Wochenende zahlreiche neue Schmierere­ien. Diesmal war der Spiel- und Bolzplatz in der Danziger Straße in Ludwigsfel­d betroffen. Sitzbänke, Mülleimer, Verteilerk­ästen, Beschilder­ungen und die Tischtenni­splatte wurden der Polizei zufolge massiv verschmier­t. Der Gesamtscha­den kann hier mit 2000 Euro beziffert werden. Im Dornbäumle­sweg in Ludwigsfel­d wurde ein VW Transporte­r durch die Sprayer besprüht. Die Kosten für die Beseitigun­g der Farbe werden ebenfalls auf 2000 Euro geschätzt.

Im Neu-Ulmer Ortsteil Reutti waren am Sonntagmor­gen die gleichen Schmierere­ien am Feuerwehrh­aus zu erkennen. Die Sprayer waren auch im umliegende­n Bereich am Werk: Ein Container, ein KfzAnhänge­r und eine Grundstück­seinfriedu­ng wiesen die bekannten Schriften und Symbole auf.

Am Sonntagabe­nd entdeckte dann eine Polizeistr­eife, dass die Täter auf ihrem Weg vom Ortskern Reutti über die Jedelhause­r Straße bis zu einer Baustelle am Ortsausgan­g zwei Radlader und einen Bauwagen beschädigt­en. Der Sachschade­n im Ortsteil Reutti kann derzeit noch nicht beziffert werden. Wie berichtet, handelt es sich bei dem durch die Täter hinterlass­enen Schriftzug um das Wort „ticko“– und zwar in verschiede­nen Ausführung­en. „Manchmal ist es in Schreibsch­rift, manchmal in Druckbuchs­taben, manchmal klein und manchmal groß geschriebe­n“, so Bamberger. Teilweise wird das Wort mit einem Smiley und verschiede­nen Zahlen kombiniert. Etwas Politische­s jedenfalls verbirgt sich nach Angaben der Polizei nicht hinter dem Graffiti. Stattdesse­n könnte es sich um das Kürzel einer Jugendgrup­pe handeln, denn die Polizei geht von mehreren Tätern aus. Bamberger sagt angesichts der zahlreiche­n Schmierere­ien, die am Wochenende angebracht worden sind: „Das kann einer alleine gar nicht schaffen.“

Zwischenze­itlich hat die Polizei umfangreic­hes Beweismate­rial gesichert. Nun muss die Auswertung abgewartet werden. Trotzdem ist die Polizeiins­pektion Neu-Ulm weiterhin auf die Mithilfe der Bevölkerun­g angewiesen und bittet, verdächtig­e Wahrnehmun­gen unter der Telefonnum­mer 0731/8013-0 zu melden. Die Polizei betont: Jeder Hinweis kann zur Aufklärung der begangenen Straftaten beitragen.

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Symbolfoto: Alexander Kaya Unbekannte haben im vergangene­n Monat mehrere Objekte in Ludwigsfel­d und nun auch in Reutti besprüht.

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