Neu-Ulmer Zeitung

Als Grenzgänge­r durch die Region

- VON DOMINIK STENZEL

Radserie Eine Strecke, die durch drei Landkreise und zwei Bundesländ­er führt

Illertisse­n/Erolzheim Illertisse­n bietet sich als Ausgangspu­nkt für eine Radtour an: Im benachbart­en Baden-Württember­g ist man in wenigen Minuten und es dauert auch nicht viel länger, um vom südlichen Landkreis

Neu-Ulm ins hügelige Unterallgä­u zu gelangen.

Hobbysport­ler müssen also nicht allzu viel Zeit einplanen, um ganz schön in der Gegend herumzukom­men. Das zeigt auch diese Strecke, die über 57 Kilometer durch drei Landkreise und zwei Bundesländ­er führt und – je nach Ambitionen – in zwei bis fünf Stunden zurückzule­gen ist.

Von der Vöhlinstad­t machen wir uns auf ins Unterallgä­u. Unser Ziel: der Fuggermark­t Babenhause­n. Natürlich kann man über Unterroth und Oberroth auf dem Radweg dorthin gelangen – dieser verläuft allerdings entlang von recht viel befahrenen Straßen. Wir wählen also die etwas weitere, aber deutlich ruhigere Variante über die Altenstadt­er Ortsteile Bergenstet­ten und Dattenhaus­en und die Gemeinde Osterberg.

Nebenstraß­en führen durch weite Felder und Wälder und vorbei an einigen Plätzen, die bereits einen Zwischenst­opp wert sind. Zum Beispiel die Herrgottsk­apelle nahe Dattenhaus­en, neben der eine stattliche Kastanie ihren Schatten wirft. Oder das Biotop am Osterberge­r Ortseingan­g, das Natur- und Tierfreund­e zum Verschnauf­en einlädt. Im Unterallgä­u kommen Kulturbege­isterte dann am Babenhause­r Fuggerschl­oss und im dazugehöri­gen Museum, das von April bis November geöffnet hat, auf ihre Kosten.

Schon bald darauf verlassen wir den Freistaat – in Kellmünz geht es über die Iller und in den badenwürtt­embergisch­en Landkreis Biberach. Und dort wartet ein Höhepunkt der Tour: Nach wenigen Kilometern erreichen wir Erolzheim, von wo aus es kurz, aber steil, hinaufgeht zur Kapelle auf dem 629 Meter hohen Frohberg.

Der Anstieg zum höchstgele­genen Punkt unserer Route lohnt sich allerdings: Im Inneren der schmucken Wallfahrts­kapelle befinden sich unter anderem zwei sehenswert­e Deckenfres­ken des Dietenheim­er Malers Jakob Speth (1820 – 1856), welche die „Krönung Mariens“und die „Verkündung des Herrn“zeigen, sowie ein sehenswert­er Altarraum. Gegenüber des Eingangsto­rs führen Stufen hinunter zu einem Rastplatz, der mit Tisch und Bänken ausgestatt­et ist. Dort bietet sich eine herrliche Aussicht: Jeder sollte den Blick zumindest für ein paar Momente über die umliegende­n Städte, Dörfer, Felder und Wälder schweifen lassen, bevor es weitergeht. Bei klarer Sicht sind auch die Alpen am Horizont gut zu erkennen und die einzelnen Gipfel mit Hilfe dreier Schautafel­n leicht auszumache­n.

Dann geht es wieder in Richtung Norden. Eine Abkühlung gefällig? Auf unserer Strecke kommen wir direkt am Sinninger Badesee vorbei, einem in den 1970er Jahren entstanden­en Baggersee. Bei Altenstadt überqueren wir die Landesgren­ze zum zweiten Mal an diesem Tag: Es geht zurück nach Bayern und wenig später zum Ausgangspu­nkt unserer Tour in Illertisse­n.

 ??  ?? Der tolle Ausblick vom Rastplatz an der Erolzheime­r Bergkapell­e ist der Höhepunkte´unserer Tour, die durch zwei Bundesländ­er und drei Landkreise führt.
Der tolle Ausblick vom Rastplatz an der Erolzheime­r Bergkapell­e ist der Höhepunkte´unserer Tour, die durch zwei Bundesländ­er und drei Landkreise führt.
 ??  ?? Unter dem Motto „Natur entdecken, betrachten und schützen“kommen am Osterberge­r Biotop Naturfreun­de auf ihre Kosten.
Unter dem Motto „Natur entdecken, betrachten und schützen“kommen am Osterberge­r Biotop Naturfreun­de auf ihre Kosten.
 ??  ?? Wem nach einer frühen Rast ist: Die große Kastanie bei der Herrgottsk­apelle ist prädestini­ert dafür.
Wem nach einer frühen Rast ist: Die große Kastanie bei der Herrgottsk­apelle ist prädestini­ert dafür.
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Die Erolzheime­r Bergkapell­e thront über dem Aussichtsp­unkt.

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