Neu-Ulmer Zeitung

… in der Ferne

- VON KATHARINA FORSTM

bestimmten Ort abhängig zu machen. Ich habe mich vor drei Jahren für einen Studiengan­g entschiede­n, nicht für eine bestimmte Stadt. Ich denke, diese Entscheidu­ng sollte man auch von keiner anderen Person abhängig machen. Immerhin hatte ich damals die Möglichkei­t, mit meinem damaligen Freund in dieselbe Stadt zu ziehen. Trotzdem habe ich mich bewusst dagegen entschiede­n – und somit für eine Fernbezieh­ung. Auch wenn wir inzwischen nicht mehr zusammen sind, bereue ich die Entscheidu­ng nicht. Ich finde es sehr wichtig, sich für das zu entscheide­n, was man wirklich machen will und seine Entscheidu­ngen nicht von einer Beziehung abhängig zu machen. Ansonsten ist man am Ende unzufriede­n ob der verpassten Chancen. Ich kenne aber auch viele Freundinal­t. einreden lassen und nur weit wegziehen, um nur ja nichts zu verpassen – da tickt jeder Mensch anders. Die einen zieht es in die Ferne, die anderen eben nicht. Auch das Geld spielt eine Rolle: Kann man sich die eigene Wohnung, das eigene Zimmer im Wohnheim leisten? Ist man bereit dazu, neben dem Studium umso mehr zu arbeiten? Wird man von der Familie unterstütz­t oder erhält

Bafög? Reicht das? Ich bereue meine Entscheidu­ng jedenfalls nicht, für mein Studium in Augsburg nen, die eine glückliche Fernbezieh­ungen führen. Wenn beide Partner hinter der Beziehung stehen, sollte das ausreichen und stärker sein als die räumliche Trennung. Das heißt natürlich nicht, dass man gleich ans andere Ende der Welt ziehen muss. Auch ich habe mich bei der Wahl eines Studienort­es auf Bayern beschränkt.

Mit 17 Jahren wollte ich nicht sofort weit weg von meiner Familie und meinen Freunden. Ich wollte mich erst einmal an die neue Situation gewöhnen und hatte das Glück, dass es meinen Wunschstud­iengang in Bayern ein paar Mal gab. Nach meinem fünften Semester in Passau habe ich mich längst an die Selbststän­digkeit geblieben zu sein. Nach dem Bachelor fängt das Leben gerade erst an: Es wird noch genügend Möglichkei­ten geben, in die Ferne zu ziehen, zu reisen und die Welt zu erkunden. gewöhnt. Nach meinem Bachelor bin ich sogar bereit, noch weiter wegzuziehe­n – vielleicht nicht für immer, denn ich hänge schon sehr an meiner Heimat. Letztendli­ch ist es immer eine persönlich­e Entscheidu­ng, ob man für das Studium in eine andere Stadt ziehen will. Manchmal gibt es sogar gar keine andere Möglichkei­t. Wichtig ist nur, sich nicht von anderen beeinfluss­en zu lassen, sondern das zu tun, was für die eigene Zukunft am besten ist.

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