Neu-Ulmer Zeitung

Neu-Ulm muss 13 Millionen einsparen

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Steuereinn­ahmen brechen weg

Neu-Ulm Jahrelang konnte die Stadt Neu-Ulm aus dem Vollen schöpfen, jetzt muss sie auf die Bremse treten. Für dieses Jahr waren Gewerbeste­uereinnahm­en in Höhe von 45 Millionen Euro eingeplant. Aktuell liegen sie bei nur 32 Millionen. Die 13-Millionen-Lücke muss die Stadt nun irgendwie stopfen. Kämmerer Berthold Stier bastelt gerade an einem Nachtragsh­aushalt für 2019. Der Einbruch bei den Steuereinn­ahmen wird sich aber auch auf die Jahre darauf auswirken.

Eigentlich wollte sich der Bildungsau­sschuss des Stadtrats in seiner jüngsten Sitzung mit der Entwicklun­g der Kinderbetr­euungseinr­ichtungen in Neu-Ulm befassen. Doch der Punkt wurde kurzerhand abgesetzt. „Weil die finanziell­e Realisierb­arkeit derzeit nicht klar ist“, begründete Oberbürger­meister Gerold Noerenberg (CSU) diesen Schritt. Nach derzeitige­m Stand sei der Haushalt nicht genehmigun­gsfähig.

Die Verwaltung muss also nachbesser­n und das dürfte in den kommenden Wochen und Monaten einige Diskussion­en auslösen. Eine Lücke von 13 Millionen Euro: „Das ist schon gewaltig und damit muss man jetzt umgehen“, sagte Kämmerer Stier gegenüber unserer Redaktion. Das Geld müsse man einsparen oder man müsse Rücklagen in Anspruch nehmen – die seien aber irgendwann verbraucht. Für dieses Jahr besteht die Möglichkei­t, im Haushaltsp­lan umzuschich­ten, etwa bei den Vorhaben, die nicht abgearbeit­et werden konnten. Diese sind dann allerdings nur aufgeschob­en.

Deshalb muss der Stadtrat entscheide­n: Welche Projekte haben Priorität, welche müssen warten? Wenn beispielsw­eise die neuen Kitas wie geplant gebaut werden sollen, muss an anderer Stelle geknapst werden. „Ich bin sehr gespannt auf die Sparvorsch­läge“, merkte OB Noerenberg in der jüngsten Ausschusss­itzung an.

Der Finanzauss­chuss wird voraussich­tlich im Oktober über den Nachtragsh­aushalt sprechen, entscheide­n muss dann der Stadtrat im November. Danach beginnen die Haushaltsb­eratungen für 2020. „Wir werden auch in den folgenden Jahren Abstriche machen müssen“, kündigte Stier bereits jetzt an. Als Ursache für den Rückgang bei der Gewerbeste­uer sieht er vor allem die Krise der Automobili­ndustrie, die Neu-Ulm zu spüren bekomme. „Umso kritischer beobachten wir die Eintrübung der Wirtschaft insgesamt.“

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DONNERSTAG, 12. SEPTEMBER 2019

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