Ein Geschenk für die Jugendleiter
Engagement Der Kreisjugendring Neu-Ulm veranstaltet am Freitag zum ersten Mal ein Festival für Ehrenamtliche und Hauptamtliche. Welche Hoffnungen damit verknüpft sind
Neu-Ulm/Pfuhl Ehrenamt und Wertschätzung für die freiwilligen Helfer ist immer ein wichtiges Thema, weiß Natalie Gugler, Geschäftsführerin des Kreisjugendrings (KJR) Neu-Ulm. Deshalb soll es am heutigen Freitag ein ganz besonderes Dankeschön für die Ehrenamtlichen – und auch Hauptamtlichen – in der Jugendarbeit im Landkreis NeuUlm geben: Ab 18 Uhr findet das erste Jugendleiterfestival auf dem Pfuhler Festplatz im Brittle statt.
Es ist das erste Mal, dass der Kreisjugendring eine solche Veranstaltung auf die Beine stellt. Konkrete Ideen für die Veranstaltungen habe es Anfang des Jahres gegeben, seit mittlerweile drei Monaten „läuft es auf Hochtouren“. Gugler erklärt: „Es soll ein ungezwungenes Fest werden, wir wollen den Ehrenamtlichen einfach einen schönen Abend bereiten.“Aber auch Außenwirkung soll das Festival haben – und zeigen: In der Jugendarbeit im Landkreis „geht ja richtig was“.
Der KJR hat bereits vor Längerem seine Mitgliedervereine angeschrieben und entsprechende Einladungen und Gutscheine verschickt. Beim Festival soll es unter anderem einen Foodtruck, eine Candybar, eine Band und eine Fotobox geben. Auch für die Getränke gibt es Gutscheine – für Bier jedoch nicht, das müssen die Besucher selbst bezahlen. „Wir haben uns als Kreisjugendring gesagt, das fördern wir nicht“, erklärt Gugler. Auch wenn es schon einige Anmeldungen zum Festival gibt, wollen die Veranstalter auf jeden Fall flexibel bleiben und auch für diejenigen Helfer gewappnet sein, die sich spontan zum Besuch des Festivals entscheiden.
Die Gruppe der Jugendleiter im Landkreis Neu-Ulm seien vom Alter her ein „bunt gemischtes Feld“so Gugler. Während bei den Sportvereinen Übungsleiter oft auch mal Mitte 40 seien, sei es bei den Pfadfindern oder der evangelischen Jugend „ganz klar“, dass diese wirklich von den Jugendlichen selbst auch geleitet werden. Hier sei fast niemand älter als 26 Jahre, erzählt Gugler. Grundsätzlich sei es heute im Ehrenamt nicht mehr einfach, genügend Leute zu bekommen. „Viele Vereine oder Verbände haben Nachwuchsprobleme, aber es gibt natürlich auch welche, die das gut im Griff oder auch Zulauf haben.“Doch gerade bei den Jüngeren, die sich in Vereinen aktiv engagieren, ist es laut Geschäftsführerin Gugler Zeit, „die Kurve zu kriegen“. Sie fügt hinzu: „Es ist wichtig, sich da ranzuhalten.“Denn in Deutschland baue viel auf die Ehrenamtlichen auf.
Derzeit sind 22 Jugendverbände und Organisationen Mitglied im KJR Neu-Ulm. „Ich denke, dass Viele nicht wissen, was wir für Möglichkeiten bieten“, so Guglers Vermutung. Wichtig für eine Aufnahme ist, dass die Vereinsjugend ein eigenständiger Verein ist – mit einer eigenen Struktur und einer eigenen Kassenführung. „Das ist zum Beispiel bei großen Sportvereinen ganz normal“, sagt Gugler.
Als Mitglied hat man zudem die Möglichkeit, die Jugendpolitik vor Ort mitzugestalten: So ist der KJR Mitglied im Jugendhilfeausschuss des Landkreises, regelmäßig finden Gespräche mit politischen Entscheidungsträgern statt. „Außerdem gibt es einen Zuschuss vom Landkreis, den wir an die Jugendarbeit im Landkreis ausschütten können“, erklärt Gugler. Manche Mittel gehen an alle Jugendverbände und -initiativen im Landkreis, manche nur an die Mitglieder im Kreisjugendring. Unter anderem bietet der KJR für die Jugendverbände einen großen Verleih, wie Zelte oder einen Kleinbus, beispielsweise für Ferienfreizeiten.
Gugler hofft erst einmal auf gutes Wetter für das Jugendleiterfestival – und noch mehr: „Wir hoffen, dass wir es etablieren und vielleicht alle zwei Jahre veranstalten können“, sagt Gugler. Dieses könnte dann eventuell auch offen für jedermann sein. „So weit sind wir dieses Jahr noch nicht.“