Panther verpassen Play-off-Revanche
Eishockey Vizemeister München gewinnt zum DEL-Auftakt in Augsburg mit 2:1. Bereits am Sonntag kann der AEV in Krefeld die verlorenen Punkte zurückholen
Augsburg Fast schien es so, als hätte es keinen Sommer gegeben zwischen jenem Dienstag, 16. April, und diesem Freitag, 13. September. Damals waren die Augsburger Panther im siebten Spiel eines spektakulären Halbfinales dem damals noch amtierenden deutschen Meister aus München unterlegen. Es war, als hätte diese Serie nur eine etwas längere Pause eingelegt und sei nun mit allem Drum und Dran in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) weitergegangen. Spiel acht sozusagen, das mit einer 1:2 (0:1, 1:1, 0:0)-Niederlage der Gastgeber endete.
Neu war also nur, dass das Augsburger Curt-Frenzel-Stadion durch eine kleine Aufstockung der Terrasse nun mit 6179 Zuschauern ausverkauft ist, was es gegen München natürlich war. Nur kurz vor Spielbeginn hatte es einen Hinweis darauf gegeben, dass an nichts und niemandem die Zeit spurlos vorübergeht – nicht einmal an Arvids Rekis, obwohl Anlass bestand, daran zu zweifeln. Im reifen Sportler-Alter von 40 Jahren hatte er im Sommer seine Karriere beendet. Am Freitagabend wurde er im Beisein seiner Familie offiziell verabschiedet. Ein letztes Mal sangen die Fans seinen Namen. Gänsehaut allenthalben. Beobachter wollten sogar eine Träne in den Augenwinkeln des eisenharten ExVerteidigers entdeckt haben, eine offizielle Bestätigung gab es dafür nicht.
Der Moment der Rührseligkeit war schnell vorbei. Spätestens, als Maximilian Kastner einen schnellen Konter zum 1:0 für die Gäste abschloss (4.). Die Führung war verdient, München diktierte in den ersten Minuten das Geschehen auf dem Eis. Augsburg hatte alle Hände voll damit zu tun, Schlimmeres zu verhindern. Erst gegen Ende des Drittels erarbeiteten sich auch die Panther mehr Puckbesitz und einige Chancen, auch wenn München weiterhin dominierte. Augsburgs Trainer Tray Tuomie überraschte dieser Spielverlauf wenig, als er resümierte: „Das war wieder eine enge Kiste, so wie wir es gewohnt sind gegen München.“Gründe für die Niederlage sah der Nachfolger von Mike Stewart in der eigenen Leistung, aber auch in der des Gegners. „Unsere Ausführung war nicht so, wie sie sein sollte. Das lag teilweise an uns selbst, teilweise aber auch an den Münchnern, die uns gut gestört haben. Wenn du gegen so eine Mannschaft nicht top bist, kannst du nicht gewinnen“, sagte Tuomie.
Beiden Mannschaften war der gegenseitige Respekt anzumerken. Das Halbfinale hatte alle Beteiligten gelehrt, dass in diesem Duell immer alles möglich ist. Den Beleg dafür lieferte Matt Fraser. Er hatte bis zur 25. Minute einen eher unauffälligen Auftritt gezeigt, dann traf er eiskalt zum Ausgleich. Schon in der Champions Hockey League hatte er seine Torgefährlichkeit mit sechs Treffern unter Beweis gestellt. Daran knüpfte er nun nahtlos an.
Die Antwort allerdings ließ nicht lange auf sich warten. Justin Schütz stocherte den Puck zum 2:1 für München über die Linie (27.). Trotzdem war es jetzt ein anderes Spiel. Vor allem aggressiver. Beide Mannschaften legten die vornehme Zurückhaltung aus dem strafzeitenlosen ersten Drittel ab. Das tat vor allem den Panthern gut, die dem Favoriten aus der Landeshauptstadt jetzt ein gleichwertiger Gegner waren. Ein Treffer wollte ihnen aber nicht mehr gelingen, es blieb beim 1:2.
Etwas mehr als 42 Stunden nach der Partie gegen München geht es für die Panther schon wieder weiter. „Letztlich war es nur eines von 52 Spielen. Wir müssen am Sonntag wieder bereit sein“, sagte Tuomie. Dann gastiert die Mannschaft zum ersten Auswärtsspiel der Saison in Krefeld (16.30 Uhr).
Augsburg Roy – Lamb, Tölzer; McNeill, Haase; Sezemsky, Valentine; Rogl – Payerl, LeBlanc, Holzmann; Callahan, Stieler, Schmölz; Fraser, Gill, Mayenschein; Sternheimer, Ullmann, Hafenrichter BEZIRKSLIGA NORD VOM FREITAG BEZIRKSLIGA SÜD VOM FREITAG