Tag des historischen Elchingens mit großem Programm
Oberelchingen Im Klostergarten und in der Klosteranlage Oberelchingen findet am Sonntag, 15. September, der Tag des historischen Elchingens statt. Bei der Aktion des Lions Clubs Elchingen und des Vereins der Freunde des Klostermuseums ist ein vielfältiges Programm geboten.
Los geht es am Sonntag ab 11 Uhr mit einem Weißwurstfrühstück im Klostergarten. Um 12 Uhr, 13.30 Uhr sowie 15 Uhr finden jeweils die Lauschtour „Kanonendonner und Klosterstille“, ein Abstieg in die Gewölbe der Klosterbräustuben sowie Führungen durch die Klosterkirche statt. Um 13.30 Uhr gibt es eine spezielle Kinderführung. Von 12 bis 16 Uhr ist zudem eine exklusive Ausstellung der Kunstwerke aus der Klosterzeit im Pfarrhaus und in der Kirche zu sehen.
Abgerundet wird der Tag des historischen Elchingens mit einem Barockkonzert in der Klosterkirche. In Arien und Duetten erwartet die Besucher ein Streifzug durch die italienische Barockmusik mit Werken von Monteverdi, Händel, Vivaldi und anderen. Mitwirken werden unter anderem Brigitta Ambs (Mezzosopran), Antje Bornemeier (Sopran) und Felice Venanzoni (Cembalo). Der Eintritt zu allen Programmpunkten ist frei. Neu-Ulm Geschichte wiederholt sich nicht. Manche historischen Ereignisse aber ähneln einander. Am 18. Oktober 1844 wurden zwei Grundsteine zur Bundesfestung Ulm gelegt – gleichzeitig auf Neu-Ulmer und auf Ulmer Seite. Fast auf den Tag genau 75 Jahre später wurde am 12. Oktober 1919 der Neu-Ulmer Grundstein im Zuge des teilweisen Abbruchs der Festungsanlagen auf dem südlichen Donauufer feierlich „enthoben“. Die Baugrube wurde bald wieder zugedeckt. Am 25. März 2006 wurde der Neu-Ulmer Grundstein ein zweites Mal freigelegt – und am 18. Oktober 2009, auf den Tag 165 Jahre nach der ersten Grundsteinlegung, erneut im NeuUlmer Untergrund versenkt. Am Zugang zur Caponniere 4 südlich des Bahnhofs wird er nun wohl für alle Zeiten ruhen dürfen.
An der Bundesfestung Ulm zu beiden Seiten der Donau wurde schon seit zwei Jahren gebaut, als schließlich die Grundsteine gelegt wurden. Auf Ulmer Seite erhielt die Zinnkiste ihren Platz im Kehlturm der Wilhelmsfeste auf dem Michelsberg, auf Neu-Ulmer Seite vor der Caponniere 4 am heutigen Theodorvon-Hildebrandt-Platz. Böllerschüsse beendeten auf beiden Seiten die festliche Zeremonie auf den Tag genau 31 Jahre nach der viertägigen Völkerschlacht bei Leipzig, in der die Truppen Napoleons von den Verbündeten vernichtend geschlagen wurden.
Als Abgesandter des Festungsbauherrn Deutscher Bund schloss General Freiherr von Roditzky seine Rede: „So gebe Gott, dass diese Festung vollendet werde, dass sie stark, unüberwindlich und fähig sei, die Unabhängigkeit Deutschlands schützen und zu behaupten“. Sie wurde in all den Jahrzehnten seither nie wirklich zu Kriegszwecken genutzt. Dennoch bedurfte es jahrelanger Verhandlungen mit dem preußischen Kriegsministerium wie auch mit dem Königreich Bayern, ehe Neu-Ulms Erster Bürgermeister Josef Kollmann den Abbruch einzelner Festungsteile durchsetzen konnte. Sie standen der Entwicklung der wachsenden Stadt wortwörtlich im Wege.
Mit dem „Entfestigungsvertrag“vom 31. August 1906 erwarb die Stadt 73 Hektar ehemaligen Festungsgeländes für 860000 Mark. Zwar wurde sofort mit der Entfestigung begonnen. Doch stoppte der Erste Weltkrieg bald darauf alle weiteren Abbrucharbeiten. Erst 1844, 13 Jahre nach Vertragsabschluss, konnten sich Neu-Ulms Honoratioren im Festtagsstaat gemeinsam mit Hauptlehrerin Maria Grambihler zur feierlichen Grundsteinenthebung vor der Caponniere 4 versammeln. Das versiegelte Zinnkistchen im Grundstein enthielt 143 Münzen aus allen deutschen Staaten und Fürstentümern jener Zeit, auch aus Österreich, dazu ein Porträt des Bayernkönigs Ludwig I. sowie Urkunden des Deutzu schen Bundes, der Bundesversammlung, die Kriegsverfassung und den Gewerbekalender auf das Jahr 1844. Das gesamte Inventar wurde entnommen. Die Schriftstücke gingen im Zweiten Weltkrieg verloren. Die Münzen werden heute im Edwin– Scharff-Museum verwahrt.
Der Grundstein aber verschwand wieder im Untergrund, bis 87 Jahre später Matthias Burger kam. Der Vorsitzende des Förderkreises Bundesfestung Ulm sorgte sich um den Stein, weil rund um den Bahnhof Neu-Ulm das große Revirement einsetzte. Container- und Rangierbahnhof verschwanden. Von den