Neu-Ulmer Zeitung

Kampf um die Top Sechs

- VON GIDEON ÖTINGER

Regionalli­ga Südwest Nach der schmerzhaf­ten Niederlage gegen Balingen sind die Ulmer Spatzen in der Tabelle abgerutsch­t. Walldorf hat sie verdrängt und setzt ihnen im Duell zu

Walldorf/Ulm Ein Blick auf die Tabelle der Regionalli­ga Südwest vor dem freitäglic­hen Abendspiel offenbarte einen Rollentaus­ch. Der SSV Ulm 1846 Fußball, den viele – die Spatzen selbst miteingesc­hlossen – zu den Top Sechs der Liga zählen, stand nur auf Rang sieben, hinter den üblichen Verdächtig­en aus Saarbrücke­n, Offenbach oder Homburg. Ulms Rolle im Sextett der Starken nahm dafür der FC Astoria Walldorf ein (Platz fünf), der in der vergangene­n Saison viel weiter unten in der Tabelle gelandet war und nicht unbedingt als Favorit verschrien ist. Pikanterwe­ise war Walldorf der Ulmer Gastgeber am Freitagabe­nd. Praktisch ein Duell um die Vorherrsch­aft im erlauchten Kreis der sechs besten Regionalli­ga-Teams. Mit 3:1 (1:1) setzte sich Walldorf am Ende gegen eigentlich spielbesti­mmende Spatzen durch.

Ulm wollte in der Partie vieles besser machen als bei der ärgerliche­n 1:3-Niederlage gegen Balingen vor einer Woche. Auf drei Positionen hatte Trainer Holger Bachthaler die Mannschaft gegen Walldorf umgestellt. Für den rotgesperr­ten Lukas Hoffmann rückte wieder Kapitän Florian Krebs ins Defensivze­ntrum, Nico Gutjahr kam für Vinko Sapina ins Mittelfeld und statt Haris Hyseni stürmte Felix Higl mit Ardian Morina. Bevor die beiden aber erstmals einigermaß­en gefährlich vors Walldorfer Tor kommen konnten, stand es bereits 0:1 aus Ulmer Sicht. Minos Gouras hatte in der zweiten Minute mit einem platzierte­n Schuss aus 15 Metern für Walldorf getroffen.

Ein so früher Gegenschla­g und das nach der Niederlage gegen Balingen, die die Ulmer so gewurmt hat. Das saß. Trotzdem schüttelte­n sich die Spatzen kurz und zogen ihr Dass der SSV Ulm 1846 Fußball dem DFB-Pokalspiel gegen den FC Heidenheim zur Kasse gebeten wird, war schnell klar. Kurz vor dem Anpfiff Anfang August zündeten die Ulmer Fans Böller, Rauchbombe­n und später auch Pyrotechni­k. Das Sportgeric­ht des Deutschen Fußballbun­des

nach

Offensivsp­iel vor allem über die rechte Seite mit Lennart Stoll auf. So kam es zu kleineren Möglichkei­ten und einer größeren Chance durch Burak Coban (31.), doch vorerst blieb der Rückstand bestehen. Walldorf war vor allem bei Kontern gefährlich, die Achillesfe­rse blieb aber die linke Defensivse­ite. Über die arbeitete sich Stoll in der 35. Minute in den gegnerisch­en Strafraum, wo er unsanft von den Beinen geholt wurde – Elfmeter. Den verwandelt­e Johannes Reichert zum 1:1-Ausgleich (36.). Das Spiel ging wieder von null los und Felix Higl hätte daraus noch kurz vor der Pause einen Vorteil der Ulmer machen können, er scheiterte aber per Kopf (42.). hat den Spatzen dafür nun eine Geldstrafe in Höhe von 2000 Euro verhängt, wie der Verein auf Anfrage bestätigte. Weil aber auch die Heidenheim­er Anhänger zündelten, wurde der Zweitligis­t von der Ostalb ebenfalls zur Kasse gebeten. Er muss 3000 Euro an den DFB zahlen. (gioe)

Nach dem Seitenwech­sel begaben sich die beiden Mannschaft­en in Lauerstell­ung. Ulm war im Spiel nach vorne etwas aktiver, aber nicht mehr so energisch, der Gastgeber Walldorf war in seiner Rolle als Kontermann­schaft komplett aufgegange­n und ließ die Spatzen gewähren. Gut für die Mannschaft aus dem Rhein-Neckar-Kreis, dass der SSV nicht zu den ganz großen Gelegenhei­ten kam. Trotzdem hatte es nicht den Anschein, als würden die Ulmer das Spiel aus der Hand geben. Doch da hatten sie die Rechnung offenbar ohne die Walldorfer gemacht, deren Kontertakt­ik in der 83. Minute voll aufging. Einen schnellen Angriff schloss Giuseppe Burgio zum 2:1 ab. Weil dem Team von Holger Bachthaler nichts anderes übrig blieb, als im Anschluss alles nach vorne zu werfen, entstanden hinten Lücken. Die nutzte Semih Sahin zum 3:1 aus (86.) – die Entscheidu­ng.

Die Frage nach dem sechstbest­en Team der Liga scheint für den Moment geklärt zu sein.

SSV Ulm 1846 Fußball: Ortag – Stoll, Reichert, Krebs, Schmidts – Gutjahr (76. Jann), Geyer, Gashi, Coban – Higl (64. Kienle), Morina (82. Hyseni).

Wegen Pyrotechni­k: Spatzen müssen zahlen

 ?? Foto: Eibner/Pfeifer ?? Die beiden Torschütze­n der ersten Halbzeit: Johannes Reichert vom SSV Ulm 1846 Fußball am Ball gegen Minos Gouras vom FC Astoria Walldorf. Das Duell war auch eines um die vorderen Plätze der Regionalli­ga Südwest.
Foto: Eibner/Pfeifer Die beiden Torschütze­n der ersten Halbzeit: Johannes Reichert vom SSV Ulm 1846 Fußball am Ball gegen Minos Gouras vom FC Astoria Walldorf. Das Duell war auch eines um die vorderen Plätze der Regionalli­ga Südwest.

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