Neu-Ulmer Zeitung

So sieht es in der Grundschul­e von morgen aus

- VON MICHAEL RUDDIGKEIT

Pädagogik Für den geplanten Neubau in Burlafinge­n liegt jetzt ein Raumfunkti­onsprogram­m vor

Neu-Ulm Ein langer Gang, links und rechts davon Klassenzim­mer, dazu ein Werkraum und ein Lehrerzimm­er: So wurden Schulen früher mal gebaut. Heute werden an Pädagogik und Betreuung von Schülern andere Anforderun­gen gestellt. Integratio­n und Inklusion spielen eine zentrale Rolle. Schulen sollen auch Wohlfühlor­te sein. Vor diesem Hintergrun­d wurde für die künftige Grundschul­e in Burlafinge­n ein Raumfunkti­onsprogram­m erarbeitet. Im Neu-Ulmer Ausschuss für Bildung, Familie und Kultur diskutiert­en die Stadträte darüber.

Das Konzept der Schulgemei­nschaft für die Nutzung und Raumgestal­tung hat Karin Doberer vom Dienstleis­tungsunter­nehmen Lernlandsc­haft in Röckingen (Mittelfran­ken) gemeinsam mit den Lehrerinne­n vor Ort erstellt. Unter dem Motto „Jeder ist Teil des Ganzen“wurden pädagogisc­he Leitgedank­en festgelegt wie „An unserer Schule sollen sich Schüler, Lehrer, Eltern und alle anderen Mitarbeite­r wohlfühlen“ oder „Unser Unterricht orientiert sich an den Bedürfniss­en, Interessen und der individuel­len Leistungsf­ähigkeit eines jeden Kindes“. Daraus wurden Anforderun­gen an den Neubau und der Raum- und Funktionsb­edarf abgeleitet. Wichtig sei dabei ein Perspektiv­enwechsel gewesen, erläuterte Fachbereic­hsleiter Ralph Seiffert: weg von der räumlichen, hin zu einer funktional­en Denkweise.

Der Kernlernbe­reich soll nicht nur als Lern-, sondern auch als Lebensraum der Schüler gestaltet werden und sehr flexibel nutzbar sein. Statt eines weitgehend ungenutzte­n Flurs, der nur zu den Klassenzim­mern führt, soll es einen „Marktplatz“geben, der Bewegungs- und Ruheraum ist, mit Trinkbrunn­en, Leseecke, Matten, Teeküche und Bühne. Der Gemeinscha­ftsbereich rund um die Aula wird das „Herz der Schule“, in der Mensa, Bibliothek, Elternarbe­it, Schulsozia­larbeit und vieles mehr ihren Platz haben.

Aus dem nun vorliegend­en Konzept wird das Raumprogra­mm entwickelt, das letztlich die Größe der Schule und der einzelnen Räume festlegt, und das von der Regierung von Schwaben genehmigt werden muss. Fertig soll die neue Grundschul­e am Steigäcker Süd bis 2023 werden. Die Stadt plant mit Kosten von 17,3 Millionen Euro.

Die Stadträte zeigten sich von den vorgelegte­n Plänen durchweg angetan. „Da möchte man fast wieder anfangen“, meinte Gerlinde Koch (Grüne). „Es ist toll, dass es möglich war, das pädagogisc­he Personal mit einzubezie­hen“, sagte Katrin Albsteiger (CSU). „Das ist ein echter Mehrwert.“Christa Wanke (FDP) fand, dass ein „passgenaue­s Burlafinge­r Programm“entstanden sei, und fügte hinzu: „Diese Chance hatten wir bei der Mark-Twain-Schule nicht.“

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