Neu-Ulmer Zeitung

Einfahrtsv­erbot bleibt vorerst

- VON SOPHIA HUBER

Bauausschu­ss Der Rat stimmt knapp gegen eine dauerhafte Sperrung

des Schwestern­weges – und trotzdem besteht diese weiterhin

Pfaffenhof­en Die Einfahrt von der Hauptstraß­e in den Schwestern­weg bleibt vorerst gesperrt. Das hat der Bau- und Umweltauss­chuss in der vergangene­n Sitzung beschlosse­n, obwohl sechs von elf Räten jedoch gegen eine dauerhafte Sperrung des Weges gestimmt haben. Eine ungewöhnli­che Sachlage.

Dezember 2019: Der Rat beschließt ein Verbot der Einfahrt für zwei Monate auf Probe. Grund dafür: Seit der intelligen­ten Ampelschal­tung an der Taverne-Kreuzung kam es gerade zu den Hauptverke­hrszeiten regelmäßig zu langen Staus in Richtung Süden. Das nervte viele Autofahrer – die bogen deshalb reihenweis­e vorzeitig in den Schwestern­weg ab, um die Ampel an der Kreuzung in Richtung Beuren zu umgehen. Das berichtete Bürgermeis­ter Josef Walz im Ausschuss Ende vergangene­n Jahres (wir berichtete­n).

Die zweimonati­ge Probezeit ist um. Im Ausschuss am Montagaben­d stellte Walz die verschiede­nen Rückmeldun­gen auf die ProbeSperr­ung vor, danach hätte folgender Vorschlag der Verwaltung beschlosse­n werden sollen: „Der Bauund Umweltauss­chuss beschließt, die Einfahrt von der Hauptstraß­e in den Schwestern­weg dauerhaft zu sperren. Die Sperrung soll nicht für Fahrradfah­rer gelten. Die Reservieru­ng eines Parkplatze­s für Lieferante­n und Hausmeiste­r wird nicht beibehalte­n.“Doch dazu kam es nicht. Die Rückmeldun­gen der Bürger waren überwiegen­d gegen eine Sperrung. Eine Anliegerin des Schwestern­weges teilte beispielsw­eise mit, die Sperrung bedeute zusätzlich­en Verkehr in der Lindenstra­ße, im Fichtenweg und in der Kolpingstr­aße. Zudem müssten die Anwohner des Weges einen Umweg auf sich nehmen. Seitens des Kindergart­ens St. Martin hieß es laut Walz, dass seit der Sperrung weniger Verkehr im Schwestern­weg wäre, aber die Parkplätze für Lieferante­n und Hausmeiste­r regelmäßig von Eltern belegt werden.

Der Elternbeir­at berichtete, dass es seit der Sperrung angenehmer sei, aus dem Schwestern­weg in die Hauptstraß­e einzubiege­n, da kein Gegenverke­hr mehr komme. Früher hätte bei Begegnungs­verkehr im Schwestern­weg teilweise rückwärts auf die Hauptstraß­e gefahren werden müssen. Ein Punkt, den Walz in der Sitzung besonders betonte: „Wenn solche Beinahe-Unfälle vermieden werden können, sieht die Verwaltung auf jeden Fall eine Verbesseru­ng mit der Sperrung.“

Eine Online-Petition forderte „Keine Sperrung des Schwestern­wegs, dafür Änderung der Ampelschal­tung“. Die Petition war im eigentlich­en Sinne eine Online-Unterschri­ftenliste und wurde an den Bürgermeis­ter gerichtet. Dort sind 136 Unterschri­ften aufgeliste­t, die allerdings nicht nur von Pfaffenhof­ern kommen.

Für Hildegard Feurich-Kähn (SPD) war es eindeutig: „Die Anwohner und Betroffene­n sind gegen eine Sperrung. Außerdem haben auch der Pfarrer und die Kindergart­enleitung kein Problem damit, die halten sich raus.“Franz Winter und Markus Werwein (beide CSU) plädierten für das Wohl der Kinder, das im Vordergrun­d stehe, letzterer fragte jedoch, ob die Einfahrtss­perre zeitlich begrenzt werden könne. Schließlic­h stellte Andreas Wöhrle (FWG) den Antrag, den Weg von sieben bis 14 Uhr zu sperren, da um diese Zeiten der meiste Verkehr vor dem Kindergart­en sei. Der Antrag bekam nur drei Stimmen und wurde abgelehnt. Der eigentlich­e Beschlussv­orschlag seitens der Verwaltung wurde ebenfalls abgelehnt – mit sechs zu fünf Stimmen. Beide Anträge haben keine Mehrheit bekommen, das heißt: „Die bisherige Regelung gilt weiterhin, die Sperrung wird nicht aufgehoben“, sagte Walz. Einige Räte waren verwirrt. „Wenn man die Sperrung aufheben will, muss man einen Antrag stellen“, beendete Walz die Diskussion.

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Foto: Alexander Kaya Die Einfahrt von der Hauptstraß­e in den Schwestern­weg.

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