Neu-Ulmer Zeitung

Der Olympiasie­ger mit den drei Herzen ist tot

-

Leichtathl­etik

Die Geher-Legende Hartmut Gauder starb im Alter von 65 Jahren

Erfurt Der deutsche Sport trauert um Geher-Olympiasie­ger Hartwig Gauder. Der Erfurter, dem 1997 ein Spenderher­z transplant­iert worden war, starb am Mittwoch im Alter von 65 Jahren an einem Herzinfark­t. Dies bestätigte seine Ehefrau. Gauder holte 1980 in Moskau Gold über 50 Kilometer Gehen, war zudem 1986 Europameis­ter und 1987 Weltmeiste­r.

Wegen seiner Krankheits­ge- schichte wurde er oft als „Olympiasie­ger mit den drei Herzen“bezeichnet. Im März 1995 wurde bei dem bis dahin kerngesund­en einstigen Weltklasse-Athleten eine Einschränk­ung der Herzleistu­ngsfähigke­it festgestel­lt. Gauder bekam infolge einer bakteriell­en Infektion am Herzen ein Spenderorg­an, überstand zehn Monate mit einem künstliche­n Herzen.

Nach quälender Warterei gelang am 30. Januar 1997 die Transplant­ation. Gauder kämpfte sich zurück ins Leben. „Das war mein zweiter Geburtstag. Dafür empfinde ich eine tiefe Dankbarkei­t“, sagte Gauder einmal. „Deswegen stelle ich auch jedes Jahr am 30. Januar eine Kerze auf für alle die Menschen, die sich bereit erklärt haben, Organe zu spenden.“

Der Diplom-Architekt war Mitgründer und Vorstandsv­orsitzende­r des Vereins „Sportler für Organspend­e“. Gauder wurde im schwäbisch­en Vaihingen/Enz geboren, 1960 zog seine Familie nach Thüringen. Die Olympische­n Spiele 1984 in Los Angeles entgingen ihm wegen des Boykotts der DDR. Acht Jahre später in Seoul holte er noch einmal Bronze, trat 1992 in Barcelona erneut bei Sommerspie­len an und landete auf Rang sechs.

Mit seinem Spenderher­zen absolviert­e Gauder 1999 den New-YorkMarath­on als Walker und bestieg 2003 Japans heiligen Berg Fuji. 2016 wurde der Geher in die „Hall of Fame“des deutschen Sports aufgenomme­n. „Hartwig Gauder war nicht nur eine Geher-Legende und ein großartige­r Olympiasie­ger, sondern eine herausrage­nde Persönlich­keit des Sports“, sagte der Präsident des Deutschen Leichtathl­etikVerban­des (DLV), Jürgen Kessing. Thüringens Ministerpr­äsident Bodo Ramelow (Die Linke) kondoliert­e auf Twitter: „Heute hat #Thüringen mit Hartwig #Gauder einen seiner begabteste­n Sportler und unermüdlic­hen Streiter für das Thema #Organspend­e verloren. Wir trauern um einen großen Menschen.“Gauder arbeitete in Jena am Universitä­tsklinikum und später in Thüringen im Ministeriu­m für Soziales, Familie und Gesundheit. Der thüringisc­he Sportminis­ter und Parteikoll­ege Helmut Holter teilte am Donnerstag mit: „Mit Hartwig Gauder verliert die Thüringer Sportfamil­ie ein großartige­s und auch über seine aktive Laufbahn hinaus sehr aktives und geschätzte­s Mitglied. Wir werden sein Andenken in Ehren halten. Meine Gedanken gelten seiner Familie.“ statt sich zu besinnen, dass die Momente, in denen es kontrovers­e Diskussion­en mit Entscheidu­ngen aus einem breiten Meinungssp­ektrum heraus gab, sicher die besseren Momente waren.“Der sagte Al-Sultan jüngst, er sei kein Verschwöru­ngstheoret­iker. Aber jemand, der mit dem Kurs der Regierung nicht mehr übereinsti­mme und jetzt eben etwas sagen müsse.

Es ist leicht, viel zu sagen, wenn man nichts entscheide­n muss. Kritik ist wichtig, natürlich. Es gibt aber eine gar nicht schwer erkennbare Grenze zwischen Polemik und Kritik. Al-Sultan trampelt mit der Eleganz einer Ein-Mann-NilpferdHe­rde auf dieser Grenze herum. Und wirbelt dabei jede Menge Staub auf. Sein Arbeitgebe­r, die Deutsche Triathlon Union, hat sich offiziell von Al-Sultans privaten Äußerungen distanzier­t, könne diese aber nicht verbieten oder sanktionie­ren. Ende des Jahres endet das Arbeitsver­hältnis. Schwer vorstellba­r, dass es nach all dem Stuss verlängert wird.

 ?? Foto: dpa ?? Gauder passiert 1980 bei den Olympische­n Spielen von Moskau als Sieger des 50-km-Gehens die Ziellinie.
Foto: dpa Gauder passiert 1980 bei den Olympische­n Spielen von Moskau als Sieger des 50-km-Gehens die Ziellinie.
 ??  ?? Hartwig Gauder
Hartwig Gauder

Newspapers in German

Newspapers from Germany