Neu-Ulmer Zeitung

OB Gerold Noerenberg sagt Ade

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Abschiedsw­orte in der letzten Sitzung des

alten Stadtrats

Neu-Ulm Es war 20.43 Uhr, als Gerold Noerenberg nach einer mehrstündi­gen Mammutsitz­ung des Ferienauss­chusses im Edwin-ScharffHau­s noch einmal das Wort an die Stadträte und die Mitarbeite­r der Verwaltung richtete. „Für mich geht eine Ära von fast einem Vierteljah­rhundert Politik im Stadtrat zu Ende“, sagte der scheidende Oberbürger­meister. „Es war eine Zeit, die ich nicht missen möchte.“

Sein ausdrückli­cher Dank ging an den Stadtrat, die Verwaltung, die Neu-Ulmer Bürger und an die Stadt Ulm. „Ich glaube, dass wir unsere Stadt wirklich vorangebra­cht haben“, sagte Noerenberg. Der zum Teil jahrzehnte­lange Einsatz der Stadträte verdiene großen Respekt und Anerkennun­g.

Noerenberg, der 16 Jahre lang Neu-Ulmer OB war, zeigte sich aber durchaus auch selbstkrit­isch. „Ich weiß selber, dass ich meine Fehler habe“, sagte er. Es möge sein, dass er „in der Art, wie ich bin, den einen oder anderen vor den Kopf gestoßen habe“. Das möge man ihm nachsehen. „Auch ich bin nur fehlbar.“Zum Abschied erhielt der 62-Jährige von Fachbereic­hsleiter Anton Bullinger einen Blumenstra­uß und von den Stadträten Wein und Schnaps.

Vertreter aller Fraktionen zollten Noerenberg Respekt und Dank für die geleistete Arbeit. „Sie haben in den vergangene­n 16 Jahren NeuUlm durch alle Höhen und Tiefen geführt“, sagte Waltraud Oßwald (CSU). „Sie, der Stadtrat und die Verwaltung können stolz auf das sein, was Sie in Ihrer Amtszeit erreicht haben.“Es sei ihm immer um die Sache gegangen, sagte Antje Esser (PRO). Was sie schätzen gelernt habe, sei „diese gnadenlose, radikale Ehrlichkei­t, die Sie immer gehabt haben.“

Rudolf Erne (SPD) verteilte augenzwink­ernd Noten an den OB, unter anderem eine 3 für Noerenberg­s „speziellen Charme, den nicht jeder zu schätzen weiß“. Er werde ihm in Erinnerung bleiben „als streitbare­r, fachkompet­enter, immer gut vorbereite­ter OB“, sagte Rainer Juchheim (Grüne), meinte aber auch: „Es war nicht immer einfach mit Ihnen.“

Böse Worte gab es auch nicht von Stadträten, mit denen sich Noerenberg über Jahre hinweg heftige Wortgefech­te geliefert hatte. Alfred Schömig (FDP) schlug vor: „Ich trage Ihnen nichts nach, und Sie mir nicht.“„Ich glaube, Sie erwarten jetzt von mir keine Lobeshymne“, sagte Christina Richtmann (FWG). „Es war nicht immer schwer mit Ihnen. Alles Gute.“

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