Uniklinik Ulm erhält Finanzspritze in Millionenhöhe
Versprechen
Die baden-württembergische Wissenschaftsministerin Theresia Bauer sichert bei einem Besuch Unterstützung bereits im Mai zu
Ulm Um mit dem Corona-Virus infizierten Menschen eine bestmögliche Versorgung zukommen zu lassen und den Virus zu erforschen, um ihn möglichst schnell und erfolgreich zu bekämpfen, leistet das Universitätsklinikum Ulm einen wertvollen Beitrag – und zwar weit über die regionalen Grenzen hinaus. Dies wurde von diversen Fachleuten schon anerkannt, am Donnerstagmittag nachhaltig auch von der badenwürttembergischen Wissenschaftsministerin Theresia Bauer, die dem Klinikum am Oberen Eselsberg einen längeren Besuch abstattete und eine ordentliche Finanzspritze schon jetzt im Mai zusicherte.
Nach der Begrüßung der 55-jährigen Ministerin durch Udo X. Kaisers, den Vorstandsvorsitzenden Leitenden Ärztlichen Direktor des Uni-Klinikums, widmete sich Bauer ausgiebig der medizinischen Arbeit am Oberen Eselsberg. In einer Rede an Klinikums- und Medienvertreter erklärte sie: „Ich freue mich, hier einen sehr beeindruckenden Eindruck davon bekommen zu haben, wie die Uniklinik mit der außerordentlichen Herausforderung durch die Covid-19-Pandemie umgeht. Sie hat sich toll auf die Situation eingestellt. Ich konnte mich davon überzeugen, welche hervorragende Arbeit hier in Ulm im Universitätsklinikum bei der Bekämpfung der Pandemie geleistet wird.“Bauer vergaß dabei nicht, herauszuheben, dass das Gleiche „für die Forschungsleistungen hier wie an den anderen Standorten der Hochschulmedizin“gelte. Die drei anderen Standorte in Baden-Württemberg sind Tübingen, Freiburg und Heidelberg.
„Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Universitätsklinikums Ulm haben in den vergangenen Wochen Großes geleistet“, würdigte auch Kaisers den Einsatz des gesamund ten Teams. Zu den Leistungen zählen unter anderen die Einrichtung eigener Covid-19-Stationen sowie die Erweiterung der Testkapazitäten.
Mit Lob alleine sind derartige Leistungen aber nicht zu erbringen. Gerade in diesen Krisenzeiten sei der finanzielle Aufwand stark erhöht, so die Ministerin. „Hier ist man an die Belastungsgrenze gegangen. Man hat sich auf alles eingelassen, um die Krise zu bewältigen.“An Hilfe soll es aber seitens des Landes Baden-Württemberg nicht fehlen, versicherte sie. Sie versprach, dass die vier Universitätskliniken kurzfristig mit 600 Millionen Euro – bis zu 528 Millionen für die Sicherung des laufenden Betriebs und 72 Millionen für Investitionen in den Ausbau von Intensivkapazitäten – unterstützt werden. Dazu kämen 15
Millionen Euro für die Covid19-Forschung an den medizinischen Fakultäten. Diese sei von „ganz besonderer Bedeutung“, erklärte Bauer und fuhr fort: „Die Universitätsmedizin in Baden-Württemberg kann ihre vielfältigen Kompetenzen in den weltweiten Kampf gegen die Pandemie einbringen und eine wichtige Rolle übernehmen. Deshalb stärken wir ihr den Rücken.“
Bauer verkniff es sich nicht, dabei dem Bund einen kleinen schwarzen Peter zuzuschieben: „Die finanziellen Auswirkungen der Corona-Pandemie“seien immens und das Krankenhausentlastungsgesetz des Bundes reiche absolut nicht aus. „Der Bund muss hier dringend nachbessern und für eine tatsächliche Entlastung sorgen.“
Im Rahmen ihres Besuchs informierte sich Bauer über aktuelle Forschungsprojekte,
bei denen das Klinikum auch von der Universität erheblich unterstützt wird. Unter anderem ist das Klinikum Ulm an einer Studie bezüglich der Erkrankung von Kindern an Covid-19 beteiligt. In Gesprächen mit Mitarbeitern aus von der Pandemie sehr stark betroffenen Bereichen und dem Personalrat erfuhr die Politikerin eine Menge über die schwierige Arbeitslage in den Intensiv- und Isolierstationen sowie der Notaufnahme. Dabei lobte sie insbesondere das Engagement und Durchhaltevermögen der Ärzte und Pflegekräfte. Ein Treffen mit dem Landrat des Alb-Donau-Kreises, Heiner Scheffold und die Führung durch den neuen „Ulmer Intensivbus“für die Verlegung von Covid-19-Patienten rundeten den umfangreichen Besuch der Ministerin ab.