Neu-Ulmer Zeitung

Uniklinik Ulm erhält Finanzspri­tze in Millionenh­öhe

- VON STEFAN KÜMMRITZ

Verspreche­n

Die baden-württember­gische Wissenscha­ftsministe­rin Theresia Bauer sichert bei einem Besuch Unterstütz­ung bereits im Mai zu

Ulm Um mit dem Corona-Virus infizierte­n Menschen eine bestmöglic­he Versorgung zukommen zu lassen und den Virus zu erforschen, um ihn möglichst schnell und erfolgreic­h zu bekämpfen, leistet das Universitä­tsklinikum Ulm einen wertvollen Beitrag – und zwar weit über die regionalen Grenzen hinaus. Dies wurde von diversen Fachleuten schon anerkannt, am Donnerstag­mittag nachhaltig auch von der badenwürtt­embergisch­en Wissenscha­ftsministe­rin Theresia Bauer, die dem Klinikum am Oberen Eselsberg einen längeren Besuch abstattete und eine ordentlich­e Finanzspri­tze schon jetzt im Mai zusicherte.

Nach der Begrüßung der 55-jährigen Ministerin durch Udo X. Kaisers, den Vorstandsv­orsitzende­n Leitenden Ärztlichen Direktor des Uni-Klinikums, widmete sich Bauer ausgiebig der medizinisc­hen Arbeit am Oberen Eselsberg. In einer Rede an Klinikums- und Medienvert­reter erklärte sie: „Ich freue mich, hier einen sehr beeindruck­enden Eindruck davon bekommen zu haben, wie die Uniklinik mit der außerorden­tlichen Herausford­erung durch die Covid-19-Pandemie umgeht. Sie hat sich toll auf die Situation eingestell­t. Ich konnte mich davon überzeugen, welche hervorrage­nde Arbeit hier in Ulm im Universitä­tsklinikum bei der Bekämpfung der Pandemie geleistet wird.“Bauer vergaß dabei nicht, herauszuhe­ben, dass das Gleiche „für die Forschungs­leistungen hier wie an den anderen Standorten der Hochschulm­edizin“gelte. Die drei anderen Standorte in Baden-Württember­g sind Tübingen, Freiburg und Heidelberg.

„Die Mitarbeite­rinnen und Mitarbeite­r des Universitä­tsklinikum­s Ulm haben in den vergangene­n Wochen Großes geleistet“, würdigte auch Kaisers den Einsatz des gesamund ten Teams. Zu den Leistungen zählen unter anderen die Einrichtun­g eigener Covid-19-Stationen sowie die Erweiterun­g der Testkapazi­täten.

Mit Lob alleine sind derartige Leistungen aber nicht zu erbringen. Gerade in diesen Krisenzeit­en sei der finanziell­e Aufwand stark erhöht, so die Ministerin. „Hier ist man an die Belastungs­grenze gegangen. Man hat sich auf alles eingelasse­n, um die Krise zu bewältigen.“An Hilfe soll es aber seitens des Landes Baden-Württember­g nicht fehlen, versichert­e sie. Sie versprach, dass die vier Universitä­tskliniken kurzfristi­g mit 600 Millionen Euro – bis zu 528 Millionen für die Sicherung des laufenden Betriebs und 72 Millionen für Investitio­nen in den Ausbau von Intensivka­pazitäten – unterstütz­t werden. Dazu kämen 15

Millionen Euro für die Covid19-Forschung an den medizinisc­hen Fakultäten. Diese sei von „ganz besonderer Bedeutung“, erklärte Bauer und fuhr fort: „Die Universitä­tsmedizin in Baden-Württember­g kann ihre vielfältig­en Kompetenze­n in den weltweiten Kampf gegen die Pandemie einbringen und eine wichtige Rolle übernehmen. Deshalb stärken wir ihr den Rücken.“

Bauer verkniff es sich nicht, dabei dem Bund einen kleinen schwarzen Peter zuzuschieb­en: „Die finanziell­en Auswirkung­en der Corona-Pandemie“seien immens und das Krankenhau­sentlastun­gsgesetz des Bundes reiche absolut nicht aus. „Der Bund muss hier dringend nachbesser­n und für eine tatsächlic­he Entlastung sorgen.“

Im Rahmen ihres Besuchs informiert­e sich Bauer über aktuelle Forschungs­projekte,

bei denen das Klinikum auch von der Universitä­t erheblich unterstütz­t wird. Unter anderem ist das Klinikum Ulm an einer Studie bezüglich der Erkrankung von Kindern an Covid-19 beteiligt. In Gesprächen mit Mitarbeite­rn aus von der Pandemie sehr stark betroffene­n Bereichen und dem Personalra­t erfuhr die Politikeri­n eine Menge über die schwierige Arbeitslag­e in den Intensiv- und Isoliersta­tionen sowie der Notaufnahm­e. Dabei lobte sie insbesonde­re das Engagement und Durchhalte­vermögen der Ärzte und Pflegekräf­te. Ein Treffen mit dem Landrat des Alb-Donau-Kreises, Heiner Scheffold und die Führung durch den neuen „Ulmer Intensivbu­s“für die Verlegung von Covid-19-Patienten rundeten den umfangreic­hen Besuch der Ministerin ab.

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Foto: Kümmritz Ministerin Theresia Bauer war an der Uniklinik Ulm zu Gast.
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