Landkreis öffnet seine Museen
Landkreis Auch die vier Kreismuseen des Landkreises Neu-Ulm können wie viele andere Museen in Bayern und ganz Deutschland, die wegen der Corona-Pandemie geschlossen waren, ab nächster Woche wieder zu den normalen Öffnungszeiten besucht werden. „Wir freuen uns auf Ihren Besuch!“, sagt die neue Leiterin der Museen, Franziska Honer.
Als Erstes öffnet das Kunstmuseum in Oberfahlheim wieder am Dienstagnachmittag (ab 12. Mai) von 16 bis 20 Uhr und dann am Samstag und Sonntag (ab 16. und 17. Mai), jeweils von 13 bis 17 Uhr. „Es erwartet Sie die ausdrucksstarke Sonderausstellung ‚Spuren des Menschseins’ von Andreas Kuhnlein“, kündigt Honer an.
Das Bienenmuseum im Vöhlinschloss in Illertissen (13 bis 17 Uhr) und das Klostermuseum in Roggenburg (14 bis 17 Uhr) folgen von Donnerstag bis Sonntag. Der Museumsturm im Archäologischen Park in Kellmünz wird am Samstag und am Sonntag, jeweils um 10 Uhr, wieder aufgesperrt.
Beim Museumsbetrieb gibt es einige Einschränkungen. Die wichtigsten Punkte aus den Hygienekonzepten:
Eine Maskenpflicht gilt für Besucher und Aufsicht.
Die Besucherzahl ist beschränkt – es können Wartezeiten entstehen.
Abstand ist zu halten (1,50 Meter).
Besucher müssen Rücksicht auf andere nehmen und eine Gruppenbildung vermeiden.
Leicht einhalten lassen sich die Abstände im Weißenhorner Kreismustergarten. Der ist vom heutigen Montag an wieder offen für Besucher.
Weißenhorn Auch in Weißenhorn sind nun Bürgerinnen und Bürger auf die Straße gegangen, um ihren Unmut gegen die vom Staat verordneten Maßnahmen zum Schutz gegen das Coronavirus zu protestieren – „bevor es zu spät ist“, wie sie befürchten. Dazu hatte Carina Gehring, 36-jährige Bürokauffrau aus Weißenhorn, eine Kundgebung angemeldet und für 50 Teilnehmer genehmigt bekommen, die teils spontan ihre Beiträge abgaben. An Zuschauern und Passanten waren es etliche mehr: Laut Polizei insgesamt 180 Personen, darunter 43 im abgesperrten genehmigten Bereich.
Zur Anwesenheit der Beamten erklärte Carina Gehring, sie seien „zum Schutz und nicht zum Stören“gekommen und bat, die Anweisungen und Abstandsregeln einzuhalten. So verlief die Kundgebung friedlich und gut organisiert. Wobei die Veranstalterin versicherte, hiermit Neuland zu betreten, da sie keiner Partei angehöre, unpolitisch sei und bis vor Kurzem nicht gedacht hätte, an die Öffentlichkeit treten zu müssen. „Aber die zunehmende Einschränkung der Grundrechte macht Unglaubliches möglich, die Maßnahmen sind völlig überzogen und ruinieren das gesellschaftliche Zusammenleben.“Sie stehe hier, damit ihr Kind später nicht sagen könne: „Mama, warum hast du nichts getan?“
Ihren Ausführungen wurde laut, teils mit Zwischenrufen, zugestimmt. Ein Demonstrant brachte eine kleine Rätsche zum Einsatz sowie Simone und Frank Girulat ihre Schamanentrommeln. „Das macht Mut“, bedankte sich die Rednerin. Rund um das Sprecherpult hatten Demonstranten Plakate aufgestellt, andere trugen Pamphlete auf ihrem Rücken. Zu lesen waren Forderungen wie „Gegen den Überwachungsstaat“, „Keine Impfung“oder „Wiederherstellung aller Bürgerrechte“.
Gehring appellierte an den gesunden Menschenverstand. Wer krank sei, bleibe von selbst zu Hause und es sei Aufgabe der Regierung, Menschen zu beruhigen statt Ängste zu schüren mit ihren unerhörten VorSie forderte „echte“Fallzahlen, missbilligte die „gesteuerte“Informationspolitik und mutmaßte, die Weltgesundheitsorganisation (WHO) werde von Microsoft-Gründer und Multimilliardär Bill Gates gelenkt. Sie wandte sich gegen eine etwaige Impfpflicht, die als Schlüssel zur Normalität propagiert werde. Sie wolle nicht Versuchskaninchen sein für den verfrühten Einsatz des Stoffes. Der Lockdown richte globalen wirtschaftlichen Schaden an, benachteilige Alte und Kindern würden die für ihre Entwicklung wichtigen Sozialkontakte vorenthalten.
Darauf griff Marie-Luise Volk aus Unterkirchberg zum Mikrofon.
Da im Beruf als Gesundheitsberaterin tätig, könne sie feststellen, dass dem Staat die Gesundheit seiner Bürger noch nie besonders wichtig gewesen sei. Eine andere Geldwirtschaft sei vonnöten, derzeit richte sich alles auf exponentielles Wachstum aus. Was die in Aussicht gestellte Corona-App angeht, fürchtet sie eine langsame Akzeptanz gerade bei jüngeren Leuten: „Wenn sie die Wahl haben, damit ins Fußballstadion oder zu Veranstaltungen zu kommen, machen sie mit.“Sie nannte es „Massenzwang in Raten“.
Christof Engelmayr aus Pfaffenhofen, der dort schon zwei Demos gegen die Anti-Corona-Maßnahmen veranstaltet hat und nun zur wösichtsmaßnahmen. chentlichen Mahnwache mittwochs ab 19 Uhr aufruft, sagte: „Sprechen Sie die Menschen nicht mit Zahlen an, sondern emotional und mit Appell an eigene Erfahrungen.“Von diesen berichteten auch einige Anwesende. So teilte Thomas Flister aus Illerberg-Thal mit, wie seine Oma bedingt durch die Corona-Krise im Krankenhaus einen schwer nachvollziehbaren Behandlungsmarathon erleiden musste. Oder Christoph Huss aus Langenau, der seine Zuhörer mit „Klardenker“ansprach: „Noch sind wir in der Minderheit. Dabei werden Volkskrankheiten wie Krebs, Infarkt oder Schlaganfall schon völlig vernachlässigt.“