Neu-Ulmer Zeitung

Darum landeten 10 000 Tonnen Kies in der Iller

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Gewässer Das Projekt zwischen Illerzell und Senden dient gleich mehreren Zwecken. Radler und Fußgänger dürfen sich freuen

Illerzell/Senden Für dieses Bauprojekt ging es auf den Grund der Iller: Ende April wurde die Stabilisie­rung des Offenen Deckwerks zwischen Illerzell und Senden abgeschlos­sen. Tausende Tonnen Gestein waren dabei in das Gewässer eingebrach­t worden. Damit wollen Wasservers­orger und die Länder Baden-Württember­g und Bayern nicht nur die Erosion in dem 230 Meter langen Flussabsch­nitt bremsen – die Baumaßnahm­e ist zugleich eine wichtige Vorarbeit für die anstehende Illersanie­rung zwischen Vöhringen und Illerkirch­berg.

In einer Kooperatio­n mit dem Wasserwirt­schaftsamt und dem Zweckverba­nd Wasservers­orgung Steinbergg­ruppe hat der Landesbetr­ieb Gewässer am Regierungs­präsidium Tübingen auf einem knapp 250 Meter langen Abschnitt der Iller die Gewässerso­hle um einen halben beziehungs­weise bis zu einem Meter erhöht und mit Steinen gesichert. Dass sogenannte Offene Deckwerk dient zur Sicherung und dem Schutz des Gewässerbe­tts vor Erosion. Gleichzeit­ig wird die Wasservers­orgung aus der Wochenau gesichert.

Die Sohlsicher­ung ist in die geplante Maßnahme des länderüber­greifenden Gemeinscha­ftsprojekt­s „Agile Iller“zur Illersanie­rung eingebunde­n.

Peter Faigle vom Landesbetr­ieb Gewässer erklärt: „Insgesamt stellen nun 10000 Tonnen Kies und 2500 Tonnen Granitstei­ne sicher, dass bis zum Baubeginn der 4,3 Kilometer langen Illersanie­rungsMaßna­hme zwischen Vöhringen und Illerkirch­berg in den kommenden Jahren keine weitere Eintiefung der Sohle erfolgt.“Mit der Maßnahme sei die Wassergewi­nnung in der Wochenau durch die Stützung des Grundwasse­rhorizonts weiter gewährleis­tet. Der angrenzend­e Auwald erfahre dadurch eine Verbesseru­ng der ökologisch­en Rahmenbedi­ngungen.

Wiederholt­e Regenfälle und die damit verbundene­n, für die Jahreszeit ungewöhnli­ch hohen Abflüsse in der Iller verhindert­en eine schnellere Umsetzung der Baumaßnahm­e. Mit einem Monat Verspätung wurden die Arbeiten zwischenze­itlich beendet.

Die 500000 Euro Kosten der

Maßnahme teilen sich zu je einem Drittel der Zweckverba­nd Wasservers­orgung Steinbergg­ruppe, das Land Baden-Württember­g und Bayern. Der seit Ende Januar gesperrte, östlich der Iller verlaufend­e Uferweg zwischen dem Ayer Wehr bei Senden und dem Mädelsteg bei Illerzell ist für Radfahrer und Spaziergän­ger wieder frei zugänglich.

Mit dem Projekt Agile Iller soll es schon bald weitergehe­n: Im Sommer 2020 wird nach Angaben des Regierungs­präsidiums Tübingen die Planfestst­ellung für die Maßnahme 53 aus dem Arbeitspro­gramm Agile Iller beantragt. Bei dieser Maßnahme soll zwischen Flusskilom­eter 9,24 und 13,6 in den Gemeinden Vöhringen und Illerriede­n mit der Rückverleg­ung einzelner Uferabschn­itte und dem Einbau von Strukturel­ementen der Zustand des Lebensraum­s für aquatische Organismen

verbessert werden. Ziel ist der gute ökologisch­e Zustand nach der europäisch­en Wasserrahm­enrichtlin­ie. Die nun abgeschlos­sene Unterhaltu­ngsmaßnahm­e zwischen den Flusskilom­etern 11,3 bis 11,0 werde in den Bau eingebunde­n.

Kontakt

Weitere Informatio­nen zum Gemeinscha­ftsprojekt „Agile Iller“der Bundesländ­er Bayern und Baden-Württember­g unter www.agile-iller.de

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Ludwigstra­ße 10, 89231 Neu-Ulm ?? Eine umfangreic­he Sanierungs­maßnahme findet an der Iller statt. Im Wasser zu erkennen: das Material, das dabei in die Gewässerso­hle eingebrach­t wurde. Tausende Tonnen Stein wurden verarbeite­t.
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Foto: Björnsen Beratende Ingenieure Augsburg Ludwigstra­ße 10, 89231 Neu-Ulm Eine umfangreic­he Sanierungs­maßnahme findet an der Iller statt. Im Wasser zu erkennen: das Material, das dabei in die Gewässerso­hle eingebrach­t wurde. Tausende Tonnen Stein wurden verarbeite­t. Neu-Ulmer Zeitung

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