Neu-Ulmer Zeitung

Keine guten Tage für Freie Wähler

- VON RONALD HINZPETER

Eigentlich hatten die Freien Wähler lange einen Lauf. Sie bilden mit der etwas gerupften CSU die Bayerische Staatsregi­erung. Bei der Kommunalwa­hl im März holten sie beachtlich­e Ergebnisse im Landkreis, vor allem im Süden, auch wenn es ihre Kandidatin Susanna Oberdorfer-Bögel nicht schaffte, Landrat Thorsten Freudenber­ger aus dem Amt zu kegeln. Dafür sammelte sie auffallend viele Stimmen im südlichen Landkreis ein. Die Vorkämpfer­in für eine Babystatio­n in Illertisse­n ließ die christsozi­ale Konkurrenz nicht sehr gut aussehen. In Illertisse­n schaffte sie gar eine historisch hohe Stimmenanz­ahl.

Dennoch sind das gerade keine guten Tage für die Freien – und das nicht nur, weil ihr Landesvors­itzender und Vize-Ministerpr­äsident Hubert Aiwanger immer öfter von der CSU angegangen wird. Im Landkreis geht es ihnen gerade ziemlich nass rein. In Nersingen sorgte eine Große Koalition aus CSU und SPD dafür, dass der Kandidat der Freien Wähler weder Zweiter noch Dritter Bürgermeis­ter wurde. In Illertisse­n hätte Susanna Oberdorfer-Bögel als absolute Stimmenkön­igin eigentlich gute Karten gehabt, um Stellvertr­eterin von Bürgermeis­ter Jürgen Eisen (CSU) zu werden. Doch sie hatte das Nachsehen, genauso wie beim Posten der Dritten Bürgermeis­terin. Da kann man durchaus das Gefühl bekommen, dass da eine Rechnung aus der Kommunalwa­hl beglichen wurde. Wobei allerdings auch zur Wahrheit gehört, dass der neue Zweite Bürgermeis­ter Wolfgang Ostermann (SPD) tatsächlic­h eine hervorrage­nde Wahl darstellt.

Und dann ist da ja auch noch die Sache mit Ansgar Batzner. Der hat kurz vor der konstituie­renden Sitzung des Kreistages mal eben das Lager gewechselt und ist von den Freien Wählern zur FDP übergelauf­en. Es ist das Ende eines Entfremdun­gsprozesse­s auf der persönlich­en Ebene. Damit sind die Freien den Sitz, den sie hinzugewon­nen hatten, wieder los. Nein, es sind keine guten Tage für die Freien Wähler.

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