Turmfalken bei der Aufzucht ihrer Jungen zusehen
Unterallgäu Die Kreisgruppe Unterallgäu/Memmingen des Landesbundes für Vogelschutz (LBV) hat in einem Schleiereulenkasten eine Webcam installiert. Mehr als 25 Tage lang konnten die Besucher der Webcam das Bebrüten eines Geleges mit sieben Eiern beobachten. Vor wenigen Tagen sind nun sechs Küken geschlüpft. Jetzt beginnt die eigentlich spannende Zeit, die Aufzucht der Küken. „Schauen wir also genau hin, wie die nur wenige Tage alten Küken gefüttert werden und wie sie so von Tag zu Tag einige Gramm zunehmen“, sagt LBV-Kreisgruppenvorsitzender Georg Frehner.
Das Turmfalkenmännchen, auch Tercel genannt, bringt die Beute entweder an das Einflugloch oder das Weibchen holt die Feld- oder Wühlmaus draußen ab. Das Weibchen reicht den Küken schnabelgerecht kleine Fleischstückchen, die sie von der Beute reißt. Später werden die jungen Turmfalken selbst versuchen, eine Maus zu „kröpfen“. Vier Wochen lang werden sie nun in der Brutkiste gefüttert. Nach Verlassen des Nestes werden sie weitere drei bis vier Wochen begleitet und gefüttert. Das Falkenpaar und sein Nachwuchs sind im Internet zu sehen unter www.lbv.de (Turmfalken-Webcam).
Babenhausen/Illertissen Es hat eine ganze Weile gedauert. Am Donnerstag war es dann so weit: Die Autobahnmeisterei hat das braun-weiße Schild „Fuggerschloss Babenhausen“wieder an der A7 aufgestellt – wenn auch an anderer Stelle: zwischen dem Parkplatz Badhauser Wald-Ost und der Ausfahrt Illertissen. Wie berichtet, hatte es um die sogenannte touristische Unterrichtungstafel zuvor ein regelrechtes Heckmeck gegeben. Sogar der Verkehrsstaatssekretär Klaus Holetschek (CSU) bekam von der Sache Wind. Und so kam es auch, dass er das neue Hinweisschild am Donnerstag persönlich in Augenschein nahm.
„Der Standort für die Tafel ist gut gewählt“, befand der Politiker. „Ich freue mich, dass mit dem neuen Schild nun Autofahrer darauf aufmerksam werden, dass es ganz in der Nähe ein echtes Highlight zu sehen gibt.“Dafür lohne sich auch ein kleiner Umweg. Die Autofahrer, die auf das Schild reagieren und sich das Fuggerschloss ansehen wollen, müssen von der Ausfahrt Illertissen aus nämlich noch ein paar Kilometer zurücklegen, um dorthin zu gelangen.
Zur kuriosen Vorgeschichte: Bis zum vergangenen Herbst war das Fuggerschloss-Schild – eines von vieren entlang der A7 und A96 – noch in der Nähe des Autobahnkreuzes Memmingen gestanden. Wegen des Autobahnausbaus in diesem Bereich wurde es demontiert – zum Ärger der Babenhauser, die für die Hinweistafel vor ein paar Jahren einige Tausend Euro hingeblättert hatten. Das Schild wieder an seinem ursprünglichen Standort aufzustellen, kam nicht mehr infrage. Mindestabstände zu anderen Verkehrszeichen waren nur eine Richtlinie, die dagegen sprach. Und auch in Sachen neuer Standort sah es zunächst düster aus.
Die Babenhauser scherzten angesichts der vielen Hürden sogar, das Schild als „Mahnmal gegen Bürokratismus“im Ort aufstellen zu wollen. „Wir sind aus allen Wolken gefallen“, sagt Bürgermeister Otto Göppel rückblickend. „Nicht nur die Gemeinde, sondern auch andere hatten das Schild mitbezahlt: die Familie Fugger, der Touristikverein und die Gewerberegion.“
In der Hoffnung, dass die fast 12000 Euro nicht umsonst gewesen sind, wandten sich die Babenhauser an den neuen bayerischen Verkehrsstaatssekretär. Mit Holetscheks Unterstützung fand sich dann sowohl eine pragmatische Lösung für das Standortproblem als auch für die Kostenfrage. „Die Marktgemeinde Babenhausen muss für das neue Schild nichts bezahlen. Die Kosten für die Verlegung trägt komplett der Bund“, sagte er.