Neu-Ulmer Zeitung

Storchenpa­ar hält in Finningen Einzug

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Tiere

Es sollen bereits zwei Eier im Nest auf dem Pfarrhaus liegen

Finningen Das lang ersehnte Storchenpa­ar hat in Finningen Einzug gehalten. Geduldiges Warten über sechzehn Jahre hat sich gelohnt. Herr und Frau Adebar haben offensicht­lich von dem ihnen im März 2004 hergericht­eten wagenradgr­oßen Nest auf dem Dach des Pfarrhause­s Besitz ergriffen. Gerüchte besagen, es lägen auch schon zwei Eier im Gelege, die die Störchin geduldig bebrütet.

Im März 2004 hatten Mitglieder und Freunde des Gerlenhofe­ner Arbeitskre­ises Umweltschu­tz (Gau) und der Pfarrgemei­nde St. Mammas das Nest aufs Kirchendac­h gehievt. Aus guten Gründen – denn am Faschingss­onntag des Vorjahrs hatte sich Freund Adebar schon mal in Finningen umgesehen, war aber nicht geblieben und auch nie zurückgeke­hrt. Schwabens Storchenfa­chmann Anton Burnhauser war allerdings der Überzeugun­g, das Finninger Revier sei geeignet und auch groß genug, ein Storchenpa­ar zu ernähren. Der Leiter des Illertisse­r Bauhofs Johann Biber, der bis dahin schon sechs Storchenne­ster gebaut hatte, zimmerte damals auch die Finninger Residenz. Auf die kreisrunde Unterlage, die an die Ständer des Dachgebälk­s geschraubt wurde, heftete er zunächst armdicke Haselnussp­rügel. Auf sie packe er Reisig, dann „original Illertisse­r Grassoden“. Der Storch konnte kommen, musste das Nest lediglich noch mit ein wenig Feinpolste­r ausstaffie­ren.

Doch er kam nicht. Hin und wieder schaute ein Einzelgäng­er vorbei, zog weiter. Zwischenze­itlich wurde die Pfarrkirch­e renoviert und saniert. Das gut sechzig Kilogramm schwere Storchenne­st neben dem Glockentur­m wurde im Juli 2017 abgenommen und mithilfe zweier mächtiger Kräne der Werksfeuer­wehr von Magirus auf dem Schornstei­n des benachbart­en Pfarrhause­s festgemach­t.

Nicht einmal drei Jahre sind seither vergangen – und nun ist Familie Storch eingezogen. Vom Pfarrhausd­ach aus haben beide den umfassende­n freien Rundblick, den sie lieben. Denkbar, dass auf dem Kirchendac­h der Glockentur­m zu nahe war und die Aussicht trübte. In Finningen jedenfalls preisen sich die Leute glücklich, Freund Adebar nun endlich bei sich zu wissen.

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Foto: Gerrit-R. Ranft Vier Wochen haben Familie Adebar genügt, das Pfarrhausd­ach in Finningen weithin weiß zu sprenkeln. Die Störchin soll bereits Eier bebrüten.

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