Neu-Ulmer Zeitung

Die Natur hält sich an keinen Kalender

- VON BRUMMI

Ja ist denn endlich Pfingsten? Laut Kalender ja. Die Natur, geplagt von der Klimakrise, über die in diesen Zeiten der Corona-Pandemie zugegebene­rmaßen viel weniger geredet wird als zuvor, geht hingegen oft ihre eigenen Wege, hält sich nicht an die Vorgaben der kalendaris­chen Daten. Brummi geht jeden Tag einmal in seinen direkt am Haus gelegenen vielfältig­en Garten, der aus sechs ganz verschiede­nen Abschnitte­n inklusive Terrassen, Bäumen und Wildwuchse­cke besteht, und beobachtet die Veränderun­gen, die manchmal von einem Tag auf den anderen zu beobachten sind.

So sah er jetzt direkt vor Pfingsten, wie seine prächtigen roten Pfingstros­en schon vor dem Fest verblüht sind (während sie bei der Nachbarin, die immer die schönste Blumenprac­ht hat, warum auch immer noch unversehrt dastehen). Das vorzeitige Ende der Herrlichke­it ist aber zumindest bei Brummi nicht die Ausnahme. Auch die Osterglock­en hatten schon längst ihre gelben Blätter verloren, bevor das Fest gekommen war. Dafür blühten die Winterling­e bis in den frühen Mai hinein. Lange zuvor hatte Brummi im Januar schon Zweige mit samtigen Kätzchen gefunden.

Die Natur macht einfach, was sie will. Einerseits großartig, weil es zeigt, dass der Mensch nicht alles auf der Welt beherrsche­n kann, anderersei­ts bedenklich, weil es ein Auswuchs der Klimaverän­derung sein kann, für die der Mensch verantwort­lich ist.

Für Brummi ist es bei all dem höchst erfreulich, dass sich bei ihm zumindest eine Pflanzenar­t an den Kalender hält: die Maiglöckch­en. Sie zeigen seit etwa zehn Tagen in der wilden Ecke seines Gartens ihre runden, weißen Kelche und wenn alles gut geht, schaffen sie es über Pfingsten noch in den Juni hinein. Das wäre dann aber wiederum etwas zu viel des Guten – oder?

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Foto: Brummi Vor Pfingsten verblüht: die Pfingstros­en in Brummis Garten.

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