Umstrittenes Vorhaben wird akzeptiert
Gemeinderat stimmt großem Neubau in Schießen zu
Schießen Ein umstrittenes Bauvorhaben hat der Roggenburger Gemeinderat zum wiederholten Mal auf dem Tisch gehabt: ein Mehrfamilienhaus im Geranienweg im Ortsteil Schießen. Der Plan für ein Haus mit sechs Wohneinheiten, den die Gemeinderäte zuvor abgelehnt hatten, ist nun genehmigt. „In den letzten Jahren hat uns wohl kein Bauantrag so beschäftigt wie dieser“, fasste es Gemeinderat Joachim Graf zusammen, nachdem das Vorhaben bereits zum sechsten Mal Thema im Gremium war.
Der Bau auf dem Grundstück Geranienweg 19, der zunächst fünf, mittlerweile sechs Wohneinheiten beherbergen soll, wird von den
Landratsamt beanstandete Widerspruch der Kommune
Nachbarn als zu massiv abgelehnt. Zudem besteht die Befürchtung, dass die künftigen Bewohner auf der schmalen Straße parken werden, weil auf dem Grundstück zwar genug Stellplätze geplant, sie zum Teil aber nur umständlich zu erreichen sind.
Bürgermeister Mathias Stölzle beurteilte die Angelegenheit so: „Das Projekt wird von den Nachbarn sehr emotional gesehen.“Es habe immer wieder Klagen und Vorbehalte gegeben. Anrainer hatten der Gemeindeverwaltung Versäumnisse vorgeworfen. Jetzt war Stölzle sicher, dass „es hier keine Ideallösung mehr geben wird“. Die Kommune habe aber keine andere Möglichkeit, als dem Vorhaben zuzustimmen. Die vorige Ablehnung des Antrags durch den Gemeinderat hatte das Landratsamt Neu-Ulm nämlich beanstandet: Der Verweis der Gemeinde auf die schwierige Stellplatzsituation sei nicht stichhaltig, denn die Parkplätze gingen baurechtlich als nutzbar durch, die Sache sei aus diesem Grund also nicht abzulehnen.
„Man kann es gar nicht verhindern“, sagte Thomas Franke über das Projekt, und Johannes Schmid betonte, dass die von Anwohnern geäußerten Vorwürfe gegenüber Verwaltung und Gemeinderat nicht zuträfen: „Wir haben uns an die Fakten gehalten und immer nach Sachlage entschieden.“Jetzt gebe es keine andere Möglichkeit als die Zustimmung, fügte er hinzu. Wäre es bei der früher eingeplanten Tiefgarage geblieben, wäre das Park-Problem vom Tisch gewesen, sagte Ernst Ederle.
Andreas Bader äußerte sich skeptisch: „Dort ist Stress vorprogrammiert.“Wenn die Straße zugestellt werde, gebe es laufend Beschwerden. Stölzle sah es ähnlich: „Da haben wir über Jahre viel Freude am Telefon.“